Quarantäne statt kostenlose Pflichttests |
Insbesondere Bayern sprach sich gegen ein vorzeitiges Ende der Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer aus. «Die Diskussion zur Beendigung einer Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten ist verfrüht», sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Montagabend in München. Die Auswertungen aktueller Ausbruchsschwerpunkte von Coronavirus-Infektionen zeige klar die Bedeutung von infizierten Reiserückkehrern an diesen Infektionsketten. Huml äußerte sich besorgt über die am Montag zuvor mehrheitlich von ihren Amtskollegen aus Bund und Ländern befürwortete neue Teststrategie. «Jetzt, wo dieses wirkungsvolle Instrument greift und akzeptiert ist, sollte man es nicht verfrüht stoppen», betonte sie und verwies auf die erzielten Erfolge bei den Kontrollen in Bayern.
Auch der Gesundheitsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe (CDU), sieht noch offene Fragen. Eine sei, wie das Gesundheitsamt erfährt, wer aus einem Risikogebiet heimgekehrt ist, erklärte Glawe am Montag in Schwerin. Die Frage sei konkret, wie die Information von der Aussteigerkarte im Flugzeug an die Gesundheitsämter vor Ort komme und wie die Quarantäne der Rückkehrer effektiv kontrolliert und überwacht werden könne. Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten haben die Pflicht, in Quarantäne zu gehen. Doch das setze die Ehrlichkeit und Vernunft voraus, dass die Rückkehrenden sich daran halten, räumte Glawe ein.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.