Politiker befürworten Coronavirus-Impfungen in Apotheken |
Michael Hennrich (CDU) und Kordula Schulz-Asche (Grüne) können sich gut vorstellen, dass auch Apotheker gegen das Coronavirus impfen. (hier bei einer Gesprächsrunde des Verbandes Pro Generika) / Foto: PZ/Screenshot
Die Anzahl der im ambulanten Sektor verabreichten Coronavirus-Impfdosen ist in den vergangenen Wochen immer weiter angestiegen. Die Arztpraxen sind mittlerweile voll in die Impfkampagne eingebunden, viele Praxen sind stark belastet. Trotzdem gebe es noch ausreichend Ärzte, die Covid-19-Impfungen durchführen können und wollen, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kürzlich erklärt. Erst wenn sich diese Situation ändert, könnten auch andere heilkundliche Berufe vorübergehend bei der Impfkampagne mithelfen.
Die Apotheker hatten hier mehrfach ihre Hilfe angeboten: Im PZ-Interview hatte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening beispielsweise erklärt: »Wir wollen dann einsteigen und helfen, wenn die Ärzte an Kapazitätsgrenzen stoßen und zusätzliche Impfstellen die Durchimpfung der Bevölkerung beschleunigen können.« Prominente Befürworter in der Politik für diesen Vorschlag gibt es bereits: Unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte gefordert die Apotheken einzubinden.
Nun haben sich auch zwei Gesundheitsexperten aus dem Bundestag dafür stark gemacht. Bei einer gesundheitspolitischen Diskussionsrunde des Pharmakonzerns MSD sprach sich Michael Hennrich, Arzneimittel- und Apothekenexperte der Unionsfraktion, dafür aus, die Impfkampagne weiter zu beschleunigen. »Man sollte die Kampagne auch durch die Apotheker forcieren«, so Hennrich. Der CDU-Politiker sprach sich auch dafür aus, den öffentlichen Gesundheitsdienst stärker einzubinden.
Auch die Arzneimittel-Expertin der Grünen-Fraktion, Kordula Schulz-Asche, forderte, dass man die Impfungen für alle Bevölkerungsgruppen erreichbar machen muss. Schulz-Asche weiter: »Apotheken versorgen wohnortnah. Ich kann es mir daher sehr gut vorstellen, dass man dort viele Menschen erreichen könnte. Allerdings müssen die Apotheker natürlich entsprechend ausgebildet sein.« Schulz-Asche, die sich auch um alle pflegepolitischen Themen ihrer Fraktion kümmert, fügte hinzu, dass auch andere Berufsgruppen wie etwa Pflegekräfte in die Kampagne einbezogen werden sollten.
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