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ApoVWG
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Politik bekundet Unterstützung für Apotheken

Während die Bundesregierung das Apothekenversorgungs-Weiterentwicklungsgesetz (ApoVWG) absegnet, kommt auch aus der Politik Unterstützung für die Apotheken. Unter anderem haben sich Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sowie die Gesundheitsministerinnen von Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese (SPD), und von Hessen, Diana Stolz (CDU) zur Reform geäußert. 
AutorKontaktPZ
Datum 19.12.2025  16:14 Uhr

Das ApoVWG, das am Mittwoch das Bundeskabinett  passiert hat, sieht unter anderem vor, dass eine PTA-Vertretung auf maximal 20 Tage im Jahr beschränkt sein soll, davon maximal zehn am Stück. Die Behörde darf eine Genehmigung nur erteilen, wenn sich im Umkreis von mindestens sechs Kilometern keine weitere Apotheke befindet. Im Entwurf ist außerdem die erleichterte Gründung von Zweigapotheken »in abgelegenen Orten mit deutlich eingeschränkter Arzneimittelversorgung« vorgesehen, so das Bundesgesundheitsministerium (BMG). Wie erwartet, wurde die Honorarerhöhung auf unbestimmte Zeit verschoben.

Zahlreiche Apothekerkammern und -verbände haben ihre Kritik an der neuen Apothekenreform deutlich gemacht. Doch nicht nur Abgeordnete in Berlin wie der SPD-Gesundheitssprecher Christos Pantazis und der Gesundheitssprecher der Linken, Ates Gürpinar, haben sich dazu geäußert, sondern auch Lokalpolitikerinnen und -politiker. 

Aiwanger lehnt Arzneimittel-Abgabestellen ohne anwesende Apotheker ab

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) besuchte am Mittwoch die Apotheke im Perlacher Forst in München, um sich ein Bild über die aktuellen Herausforderungen der Freien Berufe zu machen. Beim Austausch mit der Präsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer, Franziska Scharpf, sagte er, dass Apotheken eine unverzichtbare Gesundheitsinfrastruktur seien und als Arbeitgeber einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität in Bayern leisten. »Ich setze mich entschieden für ihren Erhalt, ihre Stärkung und eine faire Honorierung ihrer Leistungen ein«, so Aiwanger laut einer Pressemitteilung seines Ministeriums. 

Der bayerische Minister äußerte sich auch zur geplanten Apothekenreform des Bundesgesundheitsministeriums: Regelungen, die Vertretungen durch Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PTA) oder die Einrichtung von Arzneimittel-Abgabestellen ohne anwesende Apotheker vorsehen, lehnt er ab. Auch der Trend, dass immer mehr Medikamente über Drogeriemärkte abgegeben werden, teils in Zusammenarbeit mit ausländischen Versandapotheken, ist in den Augen Aiwangers bedenklich, so die Pressemitteilung mit Blick auf den OTC-Versand von dm, der diese Woche gestartet ist.

Solche Maßnahmen würden die Gefahr bergen, die Versorgungsqualität zu verringern und das Vertrauen der Patientinnen und Patienten in die fachliche Beratung zu schwächen. Stattdessen setze Aiwanger auf die Stärkung des freien Berufs des Apothekers, eine nachhaltige Digitalisierung, weniger Bürokratie und eine faire Honorierung der Apothekenleistungen. »Alle Akteure einer Region, von Apotheken über Haus- und Fachärzte, Hebammen, Pflege bis hin zu den Krankenhäusern, müssen gemeinsam für eine optimale Gesundheitsversorgung koordiniert und gestärkt werden. Dabei spielen die freien Berufe eine zentrale Rolle und dürfen nicht unter die Räder von anonymen Großstrukturen kommen«, so Aiwanger.

»Damit dieses wertvolle, flächendeckende, inhabergeführte Versorgungsnetz in Bayern auch in Zukunft erhalten bleibt, brauchen wir verlässliche politische Rahmenbedingungen und eine echte Stärkung des freien Apothekerberufs«, sagte der Minister bei dem Termin mit Franziska Scharpf.

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