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ApoVWG
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Politik bekundet Unterstützung für Apotheken

Während die Bundesregierung das Apothekenversorgungs-Weiterentwicklungsgesetz (ApoVWG) absegnet, kommt auch aus der Politik Unterstützung für die Apotheken. Unter anderem haben sich Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sowie die Gesundheitsministerinnen von Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese (SPD), und von Hessen, Diana Stolz (CDU) zur Reform geäußert. 
AutorKontaktPZ
Datum 19.12.2025  16:14 Uhr

Stolz: Die Erhöhung des Packungsfixums ist »zwingend notwendig«

Als ein erstes Signal für die Zukunft der Apotheken vor Ort kommentierte die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz das ApoVWG. »Apotheken sind Garanten für eine niederschwellige, qualitativ hochwertige Versorgung und unverzichtbarer Bestandteil eines wohnortnahen Gesundheitssystems – in Hessen ebenso wie bundesweit«, sagte sie laut einer Pressemitteilung. 

Hessen begrüße das Ziel des Gesetzes, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Apotheken zu verbessern und ein flächendeckendes Versorgungsnetz zu sichern. Positiv sei insbesondere der Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen, die Stärkung der heilberuflichen Rolle der Apotheken, Maßnahmen zur Fachkräftesicherung sowie der geplante Bürokratieabbau. Auch die bessere Einbindung der Apotheken in die elektronische Patientenakte sei ein wichtiger Schritt für eine moderne, vernetzte Versorgung.

»Gleichzeitig sehen wir an zentralen Stellen noch erheblichen Nachbesserungsbedarf. Die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken steht und fällt mit einer verlässlichen und auskömmlichen Vergütung. Eine reine Verhandlungslösung ohne ein gestärktes Fixhonorar schafft nicht die notwendige Finanzierungs- und Planungssicherheit«, so die Ministerin. Sie halte daher eine zumindest stufenweise Erhöhung des Packungsfixums für zwingend notwendig. Vergütungsfragen dürften nicht ausschließlich von Verhandlungen abhängen, sondern bräuchten zeitnah eine verlässliche Grundlage.

»Damit die Erweiterung pharmazeutischer Dienstleistungen zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen kann, müssen sie in der Praxis ausreichend häufig und angemessen vergütet erbracht werden können.« Wichtig sei dabei, dass diese Leistungen der Apothekerschaft vorbehalten bleiben und klar geregelt sowie fair vergütet werden. »Bei Zweigapotheken halten wir klare Kriterien, etwa zu Entfernungen und Versorgungsbedarf, sowie eine regelmäßige Evaluation für notwendig. Die geplante Verlängerung der Betriebserlaubnis auf zehn Jahre sehen wir kritisch«, so Stolz.

Die vorgelegte Reform sei eine wichtige Grundlage, aber noch nicht der Endpunkt. »Hessen wird den weiteren Gesetzgebungsprozess konstruktiv begleiten und sich dafür einsetzen, dass die Apothekenreform am Ende tatsächlich die wirtschaftliche Basis der Apotheken stärkt, ihre heilberufliche Rolle ausbaut und eine verlässliche Arzneimittelversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sicherstellt«, betonte die Ministerin.

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