Plädoyer für die apothekereigene Plattform |
Ev Tebroke |
11.03.2022 13:30 Uhr |
Nicht zuletzt versuchten die Diskussionsteilnehmer mit ihrem Plädoyer für die DAV-Plattform auch die Mitglieder des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL) zu erreichen. Denn der Verband ist der einzige von 17 Landesapothekerverbänden, der sich bislang nicht an die das DAV-Portal vorantreibende Gesellschaft Gedisa mit einer Finanzierungszusage angeschlossen hat. Der Verband kritisiert, es seien noch zu viele Fragen ungeklärt, das finanzielle Risiko zu groß.
Froese und Arnold mahnten jedoch vor zu langem Zaudern. Zeit sei im aktuellen Digitalisierungsprozess ein kritischer Faktor. »Wir müssen jetzt voranschreiten«, so Arnold. Ansonsten wanderten die Kunden zu anderen Plattformen ab. Froese unterstrich ebenfalls, es gelte aktuell »die einmalige Ausgangssituation« die die Apotheker mit dem DAV-Portal hätten, zu nutzen. Durch die Abwicklung der Covid-19-Impfzertifikate über das Portal »sind wir als Apotheker in die Poleposition gerückt«, so Froese. Das Portal arbeite »äußerst erfolgreich« und erfordere dafür einen »relativ schmalen Betrag pro Apotheke«. Mit Blick auf die Chancen, die das Portal biete, »halten wir dies für tragbar«. Welche Dienste er da konkret meinte, das wollte Froese am Donnerstag nicht auf öffentlicher Ebene im Detail darlegen. Bekannt ist aber, dass künftig etwa auch Pharmazeutische Dienstleistungen über diesen Weg zum Kunden gelangen sollen. Letztlich gehe es jetzt darum, das Vertrauen, das die Apotheke vor Ort genießt, in die digitale Welt zu übertragen, so Froese.
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