Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Zu Phytos gut beraten

Pflanzliches mit Evidenz bei Reizmagen und Reizdarm

Magen-Darm-Symptome sind häufig komplex und vielfältig. Da liegt es nahe, mit pflanzlichen Mitteln, die ebenfalls komplex wirken, zu therapieren. Der Markt ist jedoch groß – wie trennt man die Spreu vom Weizen?
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 12.11.2025  18:00 Uhr
Pflanzliches mit Evidenz bei Reizmagen und Reizdarm

Auch im Selbstmedikationsbereich sollten Patienten möglichst eine leitliniengerechte, evidenzbasierte Therapie bekommen. Dass das bei Magen-Darm-Beschwerden gut möglich ist, zeigte Dr. Mario Wurglics vom Institut für Pharmazeutische Chemie der Goethe-Universität Frankfurt am Main vergangenes Wochenende bei der Scheele-Tagung in Warnemünde. Der Markt sei hier sehr unübersichtlich. Nur wenige Präparate seien wirksam und sicher. »Hier zu bewerten ist unsere Stärke – beraten Sie fundiert!«, forderte der Referent die rund 130 Tagungsteilnehmenden auf.

Grundsätzlich sollte man auf die Einstufung achten. Es gelte zu unterscheiden, ob es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel oder zugelassenes Arzneimittel handelt. Letzteres sei zu bevorzugen, weil Voraussetzung für die Zulassung zumindest seit 2005 klinische Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit sind und eine klare Indikation vorliegt. Aber aufgepasst: Die Zulassung ist immer produktspezifisch.

»Phytopharmaka lassen sich nicht auf die enthaltene Arzneipflanze reduzieren«, erinnerte Wurglics. »Der Herstellungsprozess bestimmt die Qualität des Produkts.« Es mache einen großen Unterschied, ob man aus Johanniskraut ein Drogenpulver, einen Presssaft oder einen Trockenextrakt mache.

Pfefferminzöl: Eine Kapsel versus 28 Liter Tee

Ein krasses Beispiel: Um auf die Wirkstoffkonzentration an Terpenen eines bekannten Arzneimittels mit Pfefferminzöl zu kommen, müsste man statt eine Kapsel einzunehmen 28 Liter Pfefferminztee trinken (und hier sind die Inhaltsstoffe nicht magensaftresistent verkapselt). Das heißt aber nicht, dass ein Pfefferminztee bei Magen-Darm-Beschwerden nicht (zusätzlich) zu empfehlen ist.

Selbst verschiedene Trockenextrakte könne man nicht immer miteinander vergleichen. »Es gibt also auch keine Phytogenerika, daher Vorsicht bei einem Austausch und beim Vergleich von Studiendaten«, so der pharmazeutische Chemiker. Im besten Fall liegen für ein zugelassenes Phytopharmakon sogar Metaanalysen vor. Für Präparate mit Pfefferminzölen gebe es mehr als 100 klinische Studien und auch Metaanalysen.

Wichtig sei für die Apothekenteams, bei der Selbstmedikation die Krankheitsbilder gut zu kennen und auf sogenannte Red Flags zu achten, bei denen der Patient zum Arzt gehen sollte. Gerade bei Magen-Darm-Beschwerden solle man sich den Patienten und seine Symptome genau ansehen, um ein Präparat zu finden, was genau hier Linderung verspricht. Ein gutes Beispiel seien hier der Reizmagen (funktionelle Dyspepsie) und das Reizdarmsyndrom, die eher symptomspezifisch therapiert werden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa