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Coronavirus

Peter Liese hält Curevac-Impfstoff für unterschätzt

Wie kann die Impfstoffversorgung in Deutschland und in der ganzen Welt besser ablaufen? Dazu hat sich der Europaabgeordnete und Arzt Peter Liese Gedanken gemacht und einen 10-Punkte-Plan erarbeitet. Unter anderem plädiert er für mehr »Off-Label-Use« und stärkere Kooperationen.
Jennifer Evans
07.01.2021  17:00 Uhr

Der CDU-Europaabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Peter Liese, hat einen 10-Punkte-Plan ausgearbeitet, auf welche Weise schnell viele Menschen einen Impfstoff bekommen können. Als einen der wichtigsten Punkte nennt Liese, dass die Verantwortlichen vor Ort sich jetzt schnellstens sogenannte Feindosierungsspritzen besorgen sollten. So erhalte man aus einer Ampulle des Biontech-Impfstoffs sechs statt bisher fünf Impfdosen, betonte er. »Die Bundesregierung empfiehlt diese Praxis schon seit einigen Tagen und als Arzt sage ich, das kann man sofort umsetzen, auch wenn noch keine Genehmigung der Europäischen Arzneimittelagentur – EMA vorliegt.« Schließlich machten deutsche Ärzte praktisch täglich von so einem »Off-Label-Use« Gebrauch. Biontech hatte zunächst nur die Nutzung von fünf Dosen beantragt. Das Unternehmen hatte Bedenken, ob auch die sechste Dosis sicher ist.

In seinem Plan appelliert der Europaabgeordnete auch an die EMA und Biontech selbst, sich schnell auf eine entsprechende Änderung der Zulassung zu einigen. Seiner Ansicht nach sollte zudem der Impfstoff von Moderna so rasch wie möglich zugelassen werden. »Die EU hat 160 Millionen Impfdosen davon bestellt und dieser Vertrag kann schon in den nächsten Tagen zu zusätzlichen Lieferungen an Deutschland und die anderen EU-Staaten führen. Dies ist pro Kopf der Bevölkerung dreimal mehr als für Großbritannien«, so Liese.

Curevac könnte Biontec-Impfstoff produzieren

Außerdem pocht der EU-Politiker auf eine enge Zusammenarbeit der beiden Firmen Biontech und Curevac. Demnach hat Curevac ihm gegenüber bereits die Bereitschaft signalisiert, ebenfalls den Biontech-Impfstoff zu produzieren, sollte die Firma selbst die dritte Phase der klinischen Prüfungen nicht bestehen. Liese weist aber darauf hin, dass eine solche Umstellung Monate dauere. Auch sei noch unklar, welcher Impfstoff besser vor Ansteckung Anderer schützte und welcher längere Immunität sichere. »Deswegen ist es wichtig, dass Curevac die klinischen Prüfungen fortführt«, schreibt er. Ohnehin verdiene Curevac mehr Beachtung, meint Liese. Die Arbeit des Unternehmens sollte daher »weiter massiv unterstützt werden«. Die EU habe bereits 405 Millionen Dosen bestellt. Heute hatte der Pharmakonzern Bayer mittgeteilt, künftig mit Curevac bei der Entwicklung und Bereitstellung des Covid-19 Impfstoffkandidaten CVnCoV zu kooperieren. Ebenso sollte Lieses Auffassung nach das Projekt von Johnson&Johnson, das im Frühjahr mit einer Zulassung rechnet, stärker gefördert werden.

Nicht zuletzt erinnert der Arzt daran, die Menschen in Drittstaaten nicht zu vergessen. »Eine Pandemie kann nur erfolgreich bekämpft werden, wenn auch unsere Nachbarn, zum Beispiel auf dem westlichen Balkan und die Menschen in anderen Teilen der Welt ausreichend mit Impfstoff versorgt werden.« 

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