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Parkinson und Corona
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Parallelen zur Spanischen Grippe erkennbar

Die Deutsche Parkinson Vereinigung warnt vor einer Welle neurodegenerativer Erkrankungen, die als Langzeit-Folgen von Covid-19-Infektionen in den kommenden Jahren anrollen könnte. Es seien eindeutig Parallelen zur Spanischen Grippe erkennbar. Ein Grund mehr, die Suche nach Kausaltherapien für Parkinson-Patienten weiter voranzutreiben – genügend vielversprechende Ansätze gibt es.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 09.04.2021  15:30 Uhr
Arzneistoffe zur Symtomkontrolle reichen oft nicht

Arzneistoffe zur Symtomkontrolle reichen oft nicht

Zur Symptomkontrolle des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) stehen derzeit leitliniengemäß unter anderem Levodopa (Basismedikament in Kombination mit einem Decarboxylasehemmer), Dopaminagonisten, MAO-B-Hemmer (Selegilin, Rasagilin), COMT-Inhibitoren (Entacapon, Tolcapon), NMDA-Antagonisten (Amantadin, Budipin) und Anticholinergika zur Verfügung.

Die jeweiligen Wirkstoffe kommen unter Berücksichtigung des Therapieverlaufs, der Behandlungsdauer, der Nebenwirkungen und des Lebensalters zum Einsatz. Für ausgewählte Patienten mit fortgeschrittenem IPS und motorischen Komplikationen stehen des Weiteren invasive Therapien wie die tiefe Hirnstimulation (THS) zur Verfügung.

Als charakteristisch für die Parkinson-Krankheit gelten Tremor (Zittern), Rigor (Steifheit der Muskeln), Bradykinesie (verlangsamte Bewegungen) und »Freezing«, also eingefrorene Bewegungen, aufgrund des Verlustes Dopamin-produzierender Nervenzellen nicht zuletzt in Folge der beschriebenen Ablagerungen in der Substantia nigra. Oftmals kommen Gleichgewichtsstörungen, Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken, Störungen der vegetativen Funktionen und des Schlafs sowie Depressionen und geistige Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz hinzu.

Der 1997 ins Leben gerufene Welt-Parkinson-Tag findet jährlich am Geburtstag des englischen Arztes James Parkinson statt, der diese Krankheit 1817 erstmals beschrieben hat. Mit Hilfe der Aktivitäten an diesem Tag soll der kollektive Wille gestärkt werden, zeitnahe Lösungen im Kampf gegen die Parkinson-Krankheit als zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung der Welt herbeizuführen. Allein in Deutschland sind rund 400.000 Patienten von Parkinson betroffen. Die Tendenz ist steigend.

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