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Telemedizin

Pandemie treibt Nutzung von Videosprechstunden voran

Die Coronavirus-Pandemie hat der Telemedizin einen kräftigen Schub versetzt. Laut einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom haben im vergangenen Jahr 18 Prozent der Befragten eine ärztliche Online-Sprechstunde besucht. 2019 lag die Zahl noch bei fünf Prozent.
Cornelia Dölger
24.05.2022  15:30 Uhr

Laut der Umfrage, die der Verband im vergangenen März unter mehr als 1000 über 16-jährigen Personen in Deutschland durchführte, zeigte sich ein Großteil der Nutzer mit dem Angebot zufrieden. Demnach hätten 71 Prozent derer, die bereits ein solches digitales Angebot genutzt hatten, »überwiegend positive Erfahrungen« damit gemacht, wie der Verband mitteilte. Zwei Drittel empfanden die Behandlung als ebenso gut wie in der herkömmlichen Sprechstunde und würden sie ihren Verwandten und Bekannten weiterempfehlen. Fast 80 Prozent der Nutzer sprachen sich der Umfrage zufolge sogar für ein größeres Angebot an Videosprechstunden aus.

Seit 2018 das Fernbehandlungsverbot gelockert wurde, dürfen Ärztinnen und Ärzte Patienten auch online krankschreiben und ihnen eine entsprechende elektronische Bescheinigung ausstellen. Zuvor war dies nur erlaubt, wenn bereits ein Erstkontakt stattgefunden hatte. Die Ausnahmelage durch die Corona-Pandemie vereinfachte die Distanz-Behandlung weiter. So durften Ärztinnen und Psychotherapeuten während März 2020 und März 2022 unbegrenzt Fernsprechstunden durchführen und vergütet bekommen. Seit April dieses Jahres ist die Anzahl der Sprechstunden gedeckelt.

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