Oschmann übergibt ab Mai an Garijo |
Ist seit Juli bereits Vize-Vorsitzende des Merck-Vorstands: Die jetzige CHefin der Pharmasparte Belén Garijo. / Foto: imago images/sepp spiegl
An der Spitze des Pharmakonzerns Merck in Darmstadt steht ein Wechsel an der Spitze an. Vorstandschef Stefan Oschmann gibt Ende 2021 seinen Posten ab. Die jetzige Chefin der Pharmasparte solle ab Mai das Ruder übernehmen und für einen nahtlosen Übergang an der Spitze sorgen. Oschmann verlasse Merck planmäßig nach zehn Jahren in der Geschäftsleitung, fünf davon als Vorsitzender und Vorstandschef. Er werde sich «anderen Aufgaben» zuwenden, teilte das Unternehmen mit.
Garijo galt als Favoritin für die Nachfolge von Oschmann, da sie im Juli zur stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsleitung und Vize-Vorstandschefin bei dem Familienkonzern berufen wurde. Garijo, 1960 im spanischen Almansa geboren, kam 2011 zu Merck und leitete zunächst operativ das Biopharma-Geschäft, bevor sie 2015 zur Chefin der gesamten Pharma-Sparte aufstieg. Unter ihrer Führung richtete der Konzern sein Arznei-Portfolio neu aus, etwa mit dem Fokus auf neue spezialisierte Krebsmedikamente und Mittel gegen Multiple Sklerose.
Stefan Oschmann lenkte fünf Jahre lang als Vorstandschef die Geschicke des Darmstädter Pharmakonzerns Merck. / Foto: Merck
Oschmann habe den Wandel von Merck hin zu einem «führenden Wissenschafts- und Technologieunternehmen maßgeblich gestaltet», sagte Johannes Baillou, Vorsitzender des Gesellschafterrates der E. Merck KG. So stemmte Merck unter Oschmann mehrere Zukäufe, darunter die Milliardenübernahme des US-Halbleiterzulieferer Versum, um sich stärker auf Kunden aus der Elektrobranche auszurichten. Darüber hinaus berief Merck zwei weitere Manager in die Geschäftsleitung. Peter Guenter übernimmt zu Jahresbeginn die Verantwortung für die Pharmasparte. Der Belgier ist seit 2017 Vorstandschef des Pharmakonzerns Almirall in Barcelona. Das Laborgeschäft soll ferner Matthias Heinzel leiten, der im April 2021 in die Geschäftsleitung eintritt und vom US-Konzern DuPont kommt.