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Optimierte Diabetes-Therapie als Schutz vor Covid-19

Patienten mit Diabetes haben nach bisherigem Kenntnisstand ein höheres Risiko für eine Covid-19-Erkrankung und schwerere Verläufe. Diabetologen sagen nun, wie die Basistherapie umgestellt werden sollte.
Christiane Berg
08.04.2020  10:00 Uhr
Optimierte Diabetes-Therapie als Schutz vor Covid-19

Auch wenn einzelne wissenschaftliche Veröffentlichungen auf eine mögliche Beziehung zwischen Covid-19 und dem Glucosestoffwechsel beziehungsweise der Expression des Angiotensin-Converting-Enzyms 2 (ACE2) hinweisen: Noch sei unklar, ob es sich um bloße Assoziationen oder kausale Zusammenhänge zwischen Diabetes mellitus und dem Coronavirus handelt, betont heute die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG). Klinische Studien stünden noch aus. 

Aufgrund einer hohen Rate an Coronavirus-Infektionen bei Diabetikern hat die DDG jetzt »Praktische Empfehlungen zum Diabetes-Management bei einer Covid-19-Erkrankung« mit detaillierten Hinweisen auch zur Handhabung der eingesetzten Antidiabetika herausgegeben, die auf der Homepage der Fachgesellschaft zur Verfügung stehen. Die neuen Empfehlungen beziehen sich auf Erwachsene. Für Kinder und Jugendliche gelten die Behandlungsstrategien und Dosisangaben, die in der DDG-Leitlinie »Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter« festgelegt sind.

»Insbesondere in der Betreuung von Diabetes-Patienten mit häufigen Komorbiditäten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas oder Bluthochdruck kann ein effektives Diabetes-Management ausschlaggebend dafür sein, Komplikationen in Folge einer Coronavirus-Infektion zu umgehen«, betonte die Präsidentin der DDG, Professor Dr. Monika Kellerer. Generelle Grundvoraussetzungen für eine effektive Diabetes-Behandlung seien eine gute Einstellung des Blutzuckers und des Blutdrucks bei gleichzeitiger Überwachung möglicher Zeichen einer Keto- oder Laktat-Azidose. 

Bei der intensivmedizinischen Betreuung von Diabetes-Patienten müssen Ärzte die individuelle und flexible Anpassung der medikamentösen Therapie beim gleichzeitigen Ausschluss möglicher Wechselwirkungen zwischen antidiabetischen und antiviralen Wirkstoffen beachten. Insbesondere beim Einsatz einer antiviralen Begleitmedikation (Hydroxychloroquin, Lopinavir/Ritonavir, Remdesivir, Tocilizumab) sollten Interaktionen mit antidiabetischen Substanzen berücksichtigt werden. Die DDG empfiehlt hier auch, sich über die Covid19-Drug-Interaction-Plattform der University of Liverpool zu informieren.

Diabetologen sollten beachten, dass Hydroxychloroquin, Camostat und rekombinantes ACE2, was zum Teil experimentell bei Covid-19 eingesetzt wird, einen antidiabetischen Effekt haben kann. Umgekehrt könnten antivirale Wirkstoffe und Glucocorticoide diabetogen wirken.

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