Omikron-Durchbruchinfektionen trotz mRNA-Booster |
Theo Dingermann |
10.12.2021 13:30 Uhr |
Alle Patienten dokumentierten ihre Symptome, darunter Halsschmerzen (85,7 Prozent), Müdigkeit (71,4 Prozent), Kopfschmerzen (57,14 Prozent), trockener Husten (42,9 Prozent), Druck in der Brust, Druck in den Nebenhöhlen, Schnupfen und Übelkeit (28,6 Prozent).
Im weiteren Verlauf der Infektion entwickelten alle Personen einen trockenen Husten. 85,7 Prozent verspürten einen Druck auf die Nasennebenhöhlen und 71,4 Prozent klagten über eine eine Rhinitis. Anosmie und Dysgeusie wurden nur vorübergehend bei einem Patienten beobachtet. Fieber wurde von 14,3 Prozent der Patienten angegeben.
Am Ende des Beobachtungszeitraums (Tag sieben) waren trockener Husten (100 Prozent), Schnupfen (71,4 Prozent), Halsschmerzen (57,1 Prozent) und Kurzatmigkeit (42,9 Prozent) die vorherrschenden Symptome, wobei die Schwere der Symptome allgemein abnahm. Insgesamt bezeichneten alle Patienten ihre Symptome als leicht oder mittelschwer. Keiner musste während des Beobachtungszeitraums ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Sauerstoffsättigung im Blut blieb ausnahmslos im Normalbereich.
Dies deutet darauf hin, dass eine vollständige Impfung, gefolgt von einer Auffrischungsdosis, auch im Falle einer Infektion mit Omikron immer noch einen guten Schutz gegen schwere Covid-19-Infektionen bietet. Der Beobachtungszeitraum ist jedoch kurz und schließt eine spätere Verschlechterung oder Langzeitfolgen von Covid-19 nicht aus.
»Durchbruchsinfektionen gibt es sehr viele. Was wir nicht wussten ist, dass auch eine Booster-Impfung mit Biontech/Pfizer das nicht verhindert«, sagte Professor Dr. Wolfgang Preiser, der Seniorautor der Publikation dem »Tagesspiegel«. »Das darf man natürlich nicht falsch verstehen, dass die Impfung nicht helfe. Im Gegenteil: Das zeigt nur, dass auch die bestmögliche Impfung offensichtlich nicht ausreicht, um eine Infektion zu verhindern – was wir ja schon geahnt haben«, mahnt Preiser zugleich.
Biontech und Pfizer arbeiten an einem an Omikron angepassten Impfstoff. Es ist aber noch nicht sicher, ob er tatsächlich benötigt wird. Bis zur Verfügbarkeit eines etwaigen angepassten Impfstoffs sei die Booster-Impfung das einzige, das gegen Omikron helfe, sagte Preiser gegenüber dem Tagesspiegel. »Aber man muss sich bewusst sein, dass auch eine Booster-Impfung eine Infektion nicht zu 100 Prozent verhindert. Sprich: Man muss Vorsichtsmaßnahmen weiterhin einhalten.«