Pharmazeutische Zeitung online
Phase-III-Studie

Neues Alzheimer-Medikament bremst kognitiven Abbau

Mit dem Antikörper Lecanemab ist erstmals ein Alzheimer-Medikament in Sicht, das, eingesetzt im Frühstadium, in einer großen Studie den kognitiven Verfall abbremsen konnte. Die Hersteller Eisai und Biogen wollen bald die Zulassung beantragen. Ein Wundermittel ist es allerdings nicht.
Daniela Hüttemann
29.09.2022  10:30 Uhr

Deutsche Experten verhalten optimistisch

Die wohl wichtigste Zahl: Gegenüber Placebo verlangsamte Lecanemab den Abbau der geistigen Fähigkeiten um 27 Prozent. Von einem Durchbruch in der Alzheimer-Forschung sprach Professor Dr. Frank Jessen, Forscher am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), gegenüber der Deutschen Presseagentur. Es sei »eine ordentliche Studie, in der die klinische Wirksamkeit sorgfältig geprüft wurde«.

Das Medikament hält die Erkrankung aber nicht ganz auf und wird wohl auch keine Option für bereits schwer demente Patienten sein. »Die Krankheit wird auch weiter voran schreiten, nur langsamer, was aber für die Patienten und Angehörigen von großer Bedeutung sein kann«, so Jessen. Unklar sei zum jetzigen Zeitpunkt auch, wie lange der berichtete Effekt anhalte. Das müssen weitere Beobachtungsstudien zeigen.

»Positiv ist zu vermerken, dass Nebenwirkungen wie zum Beispiel Hirnschwellungen weniger oft auftraten als in Studien zuvor mit vergleichbaren Wirkstoffen«, ergänzt Dr. Linda Thienpont, Leiterin Wissenschaft bei der Alzheimer Forschung Initiative. »Für eine umfassende Einschätzung müssen wir die detaillierten Studienergebnisse abwarten.« Für ein hochschnelle der Aktienkurse beider Unternehmen reichte die Pressemitteilung jedoch.

Klinische Relevanz bleibt unklar

Derweil rät die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) dazu, die Vollpublikation vor einer Einordnung abzuwarten. »Die Studie zeigt nach dieser Meldung, dass der Antikörper die Amyloid-Beta-Ablagerung im Gehirn vermindert und dass dies mit einer Progressionsverlangsamung bei Betroffenen in frühen Stadien der Erkrankung assoziiert ist«, fasst Professor Dr. Richard Dodel, Alzheimer-Experte der DGN, zusammen.

»Die Ergebnisse waren statistisch signifikant, jedoch ist zurzeit noch unklar, ob klinisch bzw. im Lebensalltag tatsächlich ein Nutzen für die Betroffenen zu spüren war. Statistisch signifikant bedeutet nicht automatisch klinisch relevant. Unter Alzheimer-Experten gilt üblicherweise ein Score-Unterschied von 0,5 Punkten als klinisch bedeutsam für die Betroffenen [2]. Dieser wurde mit 0,45 Punkten in der Studie nicht ganz erreicht.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa