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MenQuadfi

Neuer Meningokokken-Impfstoff zugelassen

Die Europäische Kommission hat dem Meningokokken-Impfstoff MenQuadfi® von Sanofi die Zulassung erteilt. Die tetravalente Vakzine schützt vor den Meningokokken-Serotypen A, C, W und Y.
Kerstin A. Gräfe
24.11.2020  11:30 Uhr

MenQuadfi darf eingesetzt werden bei Personen ab einem Alter von zwölf Monaten zur Prophylaxe von invasiven Meningokokken-Erkrankungen, die durch Neisseria meningitidis der Serogruppen A, C, W und Y verursacht werden. Diese vier Typen sind Sanofi zufolge für mehr als die Hälfte der Erkrankungen verantwortlich. Insgesamt unterscheidet man zwölf Serogruppen.

Die Zulassung basiert auf Phase-II- und Phase-III-Studien mit mehr als 6300 Probanden ab einem Alter von zwölf Monaten, die eine Einzeldosis Menquadfi erhielten. Der neue Impfstoff sei in allen Altersgruppen mit anderen bereits zugelassenen tetravalenten Impfstoffen verglichen worden, so Sanofi in einer Pressemitteilung. Die Vakzine habe ein gutes Sicherheitsprofil gezeigt und über alle Studien hinweg konsistent eine hohe Immunantwort gegen alle vier Serogruppen (A, C, W und Y ) induziert. Als häufigste Nebenwirkungen seien Reaktionen an der Injektionsstelle wie Erytheme, Schwellungen und Schmerzen aufgetreten.

MenQuadfi steht als Injektionslösung zur Verfügung. Die aktive Substanz ist ein Konjugat von Kapselpolysacchariden der Meningokokkengruppen A, C, W und Y mit Tetanus-Toxoid als Trägerprotein, das die Produktion von Kapselpolysaccharid-spezifischen Antikörpern stimuliert. Die Anti-Kapsel-Antikörper schützen primär durch komplementär-vermittelte bakterizide Wirkung.

Bisher sind in Deutschland zwei tetravalente Impfstoffe gegen die Meningokokken-Gruppen A, C, W und Y verfügbar: Nimenrix® von Pfizer darf ab sechs Wochen Lebensalter appliziert werden. Menveo® von Glaxo-Smith-Kline hat eine Zulassung ab einem Lebensalter von zwei Jahren.

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