Neuer Covid-19-Impfstoff von Moderna nun lieferbar |
Theo Dingermann |
15.11.2023 12:20 Uhr |
Die Verfügbarkeit des Spikevax XBB.1.5-Impfstoffs war nicht zuletzt wegen der Konfektionierung des Impfstoffs in Form von Einzeldosen dringend erwartet worden. Diesem großen Vorteil gegenüber dem Konkurrenzprodukt des Mainzer Unternehmens Biontech steht allerdings als Nachteil entgegen, dass die Kosten für den Moderna-Impfstoff nicht vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) übernommen werden.
Personen, die sich mit dem Spikevax XBB.1.5-Impfstoff impfen lassen wollen, können laut Moderna-Sprecherin aber bei ihrer Krankenkasse nachfragen, ob die Kosten übernommen werden. Dies sei zwar wegen des Wirtschaftlichkeitsgebots der Krankenkassen nicht sehr wahrscheinlich. Bei Privatkassen könnte das aber anders sein. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hatte zuletzt Vorbehalte gegen eine Bestellung geäußert, aus Sorge vor einer Retaxierung durch die Kassen. Der GKV-Spitzenverband hatte aber gegenüber der PZ betont, dass Apotheken nicht retaxiert würden, wenn sie den vom Arzt verordneten Impfstoff abgäben. Gleichzeitig hatte der Kassenverband aber für die Ärzte auf das Wirtschaftlichkeitsgebot verwiesen.
Grundsätzlich gibt es durchaus Argumente, sich bei einer Auffrischimpfung mit einem an die Omikron-Subvariante XBB.1.5 angepassten Covid-19-Impfstoff für das Moderna-Präparat zu entscheiden. Denn obwohl die Vakzine von Biontech und Moderna sehr ähnlich sind, sind sie keineswegs identisch.
Bereits in der Vergangenheit zeigte sich die Tendenz für eine etwas besseres Abschneiden der Moderna-Impfstoffe. Dieser Trend bestätigt sich auch in aktuellen Studien, beispielsweise bei immunkompromitierten Personen.
Unterschiede können resultieren aus der Wahl der verwendeten Lipide für die Lipid-Nanopartikel oder aus der Sequenz der mRNA, die zwar in beiden Impfstoffen für das gleiche S-Protein codiert, deren Unterschiede jedoch die Expressionseffizienz beeinflussen können. Der wahrscheinlich relevanteste Unterschied zwischen den konkurrieren Impfstoffen findet sich jedoch in der Dosis, die mit 50 µg im Falle des Moderna-Impfstoffs deutlich größer ist als die 30 µg des Comirnaty Impfstoffs.
Ob die Unterschiede, beispielsweise für die Quantifizierung neutralisierender Antikörper, die auch bei gesunden Personen durchaus statistisch signifikant sind, auch klinisch relevant sind, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt offen.
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