Neue Warnhinweise für Alzheimer-Medikament |
Das Alkaloid Galantamin wurde erstmals 1953 aus dem Kaukasischen Schneeglöckchen isoliert. Es ist auch in anderen Narzissen-Arten enthalten und wird heute synthetisch für den Einsatz als Arzneistoff hergestellt. / Foto: Adobe Stock/diephosi
Für Arzneimittel mit dem Wirkstoff Galantamin (Reminyl® und Generika) hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA turnusmäßig vergangenen Herbst einen neuen Sicherheitsbericht erstellt. Die Empfehlungen des Pharmakovigilanzausschusses wurden nun auf nationaler Ebene umgesetzt. Konkret heißt das, dass die Warnhinweise für gefährliche Nebenwirkungen am Herzen in den Fach- und Gebrauchsinformationen ergänzt wurden.
Der Acetylcholin-Esterase-Hemmer wird bei leichter bis mittelschwerer Demenz eingesetzt. Es liegen Berichte über eine QTc-Verlängerung bei Patienten unter therapeutischen Dosen sowie Torsade de pointes im Zusammenhang mit Überdosierungen vor. Es wird nun darauf hingewiesen, dass bei Patienten mit bereits verlängertem QTc-Intervall Vorsicht bei der Anwendung geboten ist. Gleiches gilt, wenn weitere Arzneistoffe gegeben werden, die die QT-Zeit verlängern. Vorsicht ist ebenfalls angezeigt, wenn bei den Patienten relevante Herzerkrankungen oder Elektrolytstörungen vorliegen. Kontraindiziert ist das Antidementivum jedoch nicht bei diesen Patienten. Werden diese Warnhinweise berücksichtigt, gilt das Nutzen-Risiko-Verhältnis Galantamin-haltiger Präparate weiterhin als positiv.