| Daniela Hüttemann |
| 23.12.2025 18:00 Uhr |
Im Fokus der Weltöffentlichkeit stand dagegen der Gaza-Streifen, in den Arzneimittel-Hilfslieferungen jedoch lange Zeit kaum möglich waren. »Um seriös mit den Spendengeldern umzugehen, müssen wir auch sicherstellen können, dass unsere Lieferungen ankommen. Das war enorm schwierig und langwierig in den Vorbereitungen und der Umsetzung«, erklärt Fischbach.
Die Sicherheitslage sei immer noch prekär und die Infrastruktur so massiv zerstört, dass es momentan schwierig sei, zu helfen. Der Verein steht im regelmäßigen Austausch mit anderen Akteuren, auch um künftige Möglichkeiten zur Unterstützung der Menschen auszuloten – etwa die Versorgung von Geflüchteten, falls diese aus dem Gaza-Streifen in die Nachbarländer kommen.
AoG unterstützt die Geflüchteten-Hilfe im Mittelmeerraum mit Medikamenten, Hilfsmitteln und pharmazeutischem Know-how, hier in Griechenland. / © Apotheker ohne Grenzen
»Hilfe für die Menschen, dort, wo sie sind« – das gilt auch für die vielen Geflüchteten im Libanon. Hier unterstützt AoG ein Gesundheitszentrum an der Grenze zu Syrien, das auch Anlaufstelle für die Einheimischen ist. Geplant ist eine Projektreise, um Arzneimittelschulungen auf Arabisch anzubieten.
In Syrien selbst unterstützt AoG bereits mobile Kliniken rund um Aleppo, um auch dort Menschen niedrigschwellig Zugang zu Gesundheitsversorgung zu bieten und die fragilen Gesundheitsstrukturen zu stärken. Es gebe eine weitere Projektidee, doch auch hier gelte es, die sich ständig ändernde Sicherheitslage zu beobachten.
»Die Arbeit für Geflüchtete hat zu Recht viel Präsenz in diesem Jahr bei uns eingenommen«, führt Fischbach weiter aus. So ist AoG pharmazeutische Partnerorganisation von SOS Humanity, die mit Schiffen im Mittelmeer unterwegs sind. »Wir waren schon zweimal an Bord, allerdings nur im Hafen, nicht auf See – dafür reicht der Platz nicht aus.« AoG sei aber im ständigen digitalen Austausch mit der Crew, falls Fragen zur Arzneimittelanwendung kommen. Auch in Griechenland wurde die Unterstützung für Geflüchtete in Athen und auf Kos 2025 wieder aufgenommen.