| Daniela Hüttemann |
| 23.12.2025 18:00 Uhr |
»Damit wir im Katastrophenfall schnell, sicher und wirksam helfen können, bauen wir kontinuierlich unsere Nothilfe-Strukturen aus und verbessern bestehende Abläufe«, sagt Fischbach. Vieles davon geschehe im Hintergrund, wie die Erstellung von Sicherheits- und Logistikkonzepten. »Doch gerade diese vorbereitende Preparedness-Arbeit ist entscheidend, damit unsere Einsätze im Ernstfall gelingen. Wir haben viele geschulte Ehrenamtliche, die in einen Einsatz gehen würden, und haben starke Partner. Wir sind bereit.«
Im Juni beteiligten sich zwei ehrenamtliche AoG-Mitglieder an einer Bundesübung des Arbeiter-Samariter-Bundes und übernahmen den Aufbau einer Notapotheke für den Ernstfall. Im November beteiligte sich die Hilfsorganisation an einer Cholera-Response-Übung, initiiert und unterstützt von der Aktion Deutschland Hilft und dem Robert-Koch-Institut. Zudem ist AoG seit diesem Jahr auch Kooperationspartner von Malteser International für gemeinsame Einsätze mit dem Emergency Medical Team.
Auch innerhalb Deutschlands hat Apotheker ohne Grenzen sein Engagement dank seiner ehrenamtlich Aktiven in den Regionalgruppen ausgeweitet. Bereits seit Längerem ist der Verein in Mainz, Berlin, München und Frankfurt am Main in der Obdachlosenhilfe tätig. Neuerdings werden auch Projekte in Münster, Düsseldorf und Bielefeld pharmazeutisch unterstützt. »In Bielefeld ist das Besondere, dass keine NGO, sondern das Gesundheitsamt der Stadt unser Partner ist. Das Projekt richtet sich speziell an Frauen, die keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben«, erläutert Fischbach.
Seit Kurzem unterstützt AoG die humanitäre gynäkologische Sprechstunde im städtischen Gesundheitsamt Bielefeld, die sich an Frauen in Not unabhängig von Versicherungsstatus, Herkunft oder Aufenthaltsrecht. Im Bild: Dr. Runa Speer, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe (links), und Cathrin Vietmeier, ehrenamtlich aktiv im Bielefeld-Projekt sowie im AoG-Vorstand. / © Apotheker ohne Grenzen
Die gelungene Ausweitung der Obdachlosenhilfe sei wegen der begrenzten Mittel zwar ein Erfolg, birgt aber zugleich eine niederschmetternde Erkenntnis: »Denn eigentlich leben wir in einem Land, das allen Menschen den Zugang zum Gesundheitssystem gewähren könnte und sich dennoch auf Hilfsorganisationen wie uns verlässt«, bedauert Fischbach.
Umso mehr freut sich der Verein über jede Spende und helfende Hand, ob vor der eigenen Haustür oder für benachteiligte und erkrankte Menschen weltweit. »Apotheker ohne Grenzen wird auch im kommenden Jahr einen Unterschied machen und viele Menschen weltweit unterstützen, denn: Für uns ist Gesundheit ein Recht, kein Privileg«, so Fischbachs klare Botschaft.
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