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Zielgerichtet

Neue Optionen bei Lungenkrebs

Die Therapie von Lungenkarzinomen wird immer diverser und zielgerichteter. Einige der neuen Entwicklungen beleuchtete Professor Dr. Frank Griesinger, Direktor der Klinik für Hämatologie und Onkologie am Pius-Hospital Oldenburg, beim Fortbildungskongress Pharmacon in Schladming.
Juliane Brüggen
22.01.2025  14:00 Uhr
Neue Optionen bei Lungenkrebs

Lungenkrebs ist die häufigste maligne Erkrankung bei Männern, die zweithäufigste bei Frauen. Mit fast 80 Prozent tritt das nicht kleinzellige Bronchialkarzinom (NSCLC) deutlich häufiger auf als das kleinzellige (SCLC). Die Therapie habe sich in den vergangenen Jahren stark diversifiziert, sagte Griesinger. Es gebe unterschiedliche zielgerichtete Therapieoptionen, die bereits in frühen Stadien, das heißt in der kurativen Situation, neoadjuvant und adjuvant eingesetzt werden können.

Dies sind etwa Tyrosinkinase-Inhibitoren oder Checkpoint-Inhibitoren. Damit eine passgenaue Therapie möglich ist, brauche es vorab eine umfassende Testung des Tumors auf wichtige Biomarker wie PD-L1 (Programmed Cell Death Ligand-1), EGFR (epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor) und ALK (anaplastische Lymphomkinase).

Therapie abhängig von den Tumoreigenschaften

Grundsätzlich richtet sich die Therapie nach verschiedenen Faktoren wie dem Stadium  der Erkrankung und den Tumoreigenschaften. In frühen und lokal fortgeschrittenen Stadien des NSCLC sei eine Induktionstherapie vor der Operation mittlerweile Standard, berichtete Griesinger. In fortgeschrittenen Stadien kommen molekular zielgerichtete Therapien zum Einsatz; in der metastasierten Situation ohne genetische Veränderungen eine Checkpoint-Inhibitoren.

Ein Studienergebnis, das laut Griesinger zuletzt beeindrucken konnte, betrifft den EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitor Osimertinib (Tagrisso®). Dieser wurde in der placebokontrollierten, doppelblinden Studie LAURA bei 216 Patienten mit einem nicht operablen NSCLC im Stadium 3 und EGFR-Mutation gegen Placebo getestet, nachdem eine Radiochemotherapie durchgeführt worden war. Primärer Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS). Es zeigte sich ein Vorteil in der Osimertinib-Gruppe: Das mediane PFS betrug 39,1 Monate, während es unter Placebo bei 5,6 Monaten lag. Die Hazard-Ratio (HR) für Progression betrug 0,16, was einer 84-prozentigen relativen Risikoreduktion entspricht. Diese Ergebnisse seien »phänomenal«, sagte Griesinger und in der Onkologie früher nicht vorgekommen. Auch neue Hirnmetastasen traten unter Therapie mit Osimertinib seltener auf als unter Placebo (8 Prozent versus 29 Prozent).

Als »Krönung« seines Vortrags bezeichnete Griesinger die 2024 vorgestellten Fünf-Jahres-Follow-up-Daten zur CROWN-Studie mit dem Tyrosinkinase-Inhibitor Lorlatinib (Lorviqua®). Die ursprüngliche Phase-III-Studie war ein Vergleich von Lorlatinib mit Crizotinib (Xalkori®) bei Patienten mit ALK-positivem fortgeschrittenen und metastasierten NSCLC. Dabei zeigte sich unter Lorlatinib eine signifikante Erhöhung der Remissionsrate und eine Verlängerung des PFS. Vor allem Patienten mit ZNS-Metastasen profitierten von der neuen Therapie. Nun wisse man, dass nach fünf Jahren immer noch 60 Prozent der Patienten unter Lorlatinib rezidivfrei lebten, sagte Griesinger, unter Crizotinib waren es 8 Prozent. Diese Ergebnisse seien beeindruckend.

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