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Chronischer Parathormon-Mangel

Neue Ersatztherapie schließt Lücke

Ab Januar ist eine neue Parathormon-Substitutionstherapie zur Behandlung von Patienten mit chronischem Hypoparathyreoidismus im Handel. Palopegteriparatid (Yorvipath®) könnte Nachfolger von Natpar® werden, dessen Produktion eingestellt wird.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 02.01.2024  10:00 Uhr

Hypoparathyreoidismus (HPT) ist eine seltene Erkrankung, die durch eine eingeschränkte oder fehlende Funktion der Nebenschilddrüsen verursacht wird. Obwohl HPT durch genetische und autoimmune Faktoren ausgelöst werden kann, tritt die Mehrzahl der Fälle nach Komplikationen bei Halsoperationen auf.

Der chronische Mangel an Parathormon (PTH) führt zu erniedrigten Calcium- und Vitamin-D-Spiegeln und zu erhöhten Phosphatkonzentration im Serum. Die Hauptsymptome sind eine Folge des niedrigen Calciumspiegels: Dazu zählen neuromuskuläre Übererregbarkeit, Nierenprobleme, ektopische Verkalkungen und kognitive Störungen.

Betroffene werden standardmäßig mit Calcium und Vitamin D behandelt. Für Erwachsene mit chronischem Hypoparathyreoidismus, deren Erkrankung sich mit der Standardtherapie nicht hinreichend kontrollieren lässt, steht seit 2017 mit dem Präparat Natpar® eine Hormonersatztherapie zur Verfügung. Natpar hat die identische, 84 Aminosäuren lange Aminosäuresequenz wie endogenes PTH und wird einmal täglich subkutan verabreicht. Hersteller Takeda informierte bereits im Oktober 2022, dass die Produktion bis zum Ende des Jahres 2024 weltweit eingestellt werde.  Mit »unüberbrückbaren Herstellungsproblemen« begründet das Unternehmen diesen Schritt.

Neue Technologie

Eine Lösung scheint Ascendis Pharma mit der »TransCon®«-Technologie gefunden zu haben. TransCon steht für transiente Konjugation. Dabei wird der Wirkstoff vorübergehend über einen Linker reversibel an ein inertes Trägermolekül gekoppelt. Im Organismus wird das »Prodrug« nicht enzymatisch in den eigentlichen Wirkstoff umgewandelt, sondern der aktive Wirkstoff vom Trägermolekül abgespalten.

Im Fall von Yorvipath ist Palopegteriparatid, das aus den ersten 34 Aminosäuren des endogenen PTH besteht, über einen Linker mit einem inerten Methoxypolyethylenglykol (mPEG)-Träger konjugiert. Nach der Spaltung bindet der aktive Teil an zelluläre Parathormonrezeptoren (PTH1R) und aktiviert diese ähnlich wie endogenes Parathormon.

Yorvipath ist in den drei Dosisstärken 168 µg/0,56 ml, 294 µg/0,98 ml und 420 µg/1,4 ml Injektionslösung im Fertigpen verfügbar. Das Präparat wird einmal täglich subkutan in die Bauchdecke oder den Oberschenkel appliziert. Die empfohlene Anfangsdosis ist 18 µg einmal täglich und wird in Schritten von 3 µg alle sieben Tage (Details siehe Fachinformation) angepasst. Der individuelle Bedarf richtet sich nach dem Blutcalciumspiegel. Der Dosisbereich ist 6 bis 60 µg pro Tag.

Die Zulassung basiert auf der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studie PaTHway (TCP-304). Die Teilnehmenden erhielten 26 Wochen lang entweder Yorvipath (n = 61) oder Placebo (n = 21). Der zusammengesetzte primäre Wirksamkeitsendpunkt war definiert als der Anteil der Patienten in Woche 26, die Folgendes erreichten: Calcium im Serum im Normalbereich (8,3 bis 10,6 mg/dl), Unabhängigkeit von der konventionellen Therapie (definiert als Unabhängigkeit von aktivem Vitamin D und ≤ 600 mg/Tag eines Calciumpräparats) und keine Erhöhung der verordneten Studienbehandlung innerhalb von vier Wochen vor Woche 26.

In Woche 26 erreichten mit 79 Prozent signifikant mehr der mit Yorvipath behandelten Teilnehmer als unter Placebo mit 5 Prozent den zusammengesetzten primären Wirksamkeitsendpunkt. Als häufigste Nebenwirkungen traten Reaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Parästhesien auf.

Yorvipath ist in der Originalverpackung mit aufgesetzter Penkappe bei Temperaturen von 2 bis 8 °C (Kühlschrank) zu lagern. Ein neuer Pen sollte 20 Minuten vor dem Anbrechen aus dem Kühlschrank genommen werden. Die Lösung sollte klar, farblos und frei von sichtbaren Partikeln sein. Wenn sie trüb ist oder Schwebstoffe enthält, sollte das Arzneimittel nicht injiziert werden. 

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