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Grippeimpfung in der Apotheke

Mut zur Chance

Ab März ist es Apotheken erlaubt, im Rahmen von regionalen Modellprojekten Grippeschutzimpfungen anzubieten. Dies stößt sowohl bei Apothekern als auch bei Ärzten auf Skepsis. Dabei sind die positiven Aspekte dieser gesetzlichen Regelung eindeutig, wie ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, Gesundheitspolitiker Roy Kühne (CDU) und BAK-Vorstandsmitglied Hannes Müller im Gespräch mit der PZ betonen.
Christina Müller
Ev Tebroke
08.01.2020  09:00 Uhr

Dispensierrecht ist kein Thema

PZ: Vonseiten der Ärzteschaft kommt oft reflexartig die Forderung nach einem Dispensierrecht, wenn sie das Gefühl haben, die Apotheker nähmen ihnen etwas weg. Fällt diese Forderung aktuell in Berlin auf fruchtbaren Boden?

Kühne: Das Dispensierrecht ist derzeit kein Thema. Dafür gibt es keinen Grund, denn die Arzneimittelversorgung ist gewährleistet. In diesem Bereich haben wir kein Problem, wir ­sehen aber eines bei den Impfquoten. Abgesehen davon würde es keinen Sinn ergeben, jetzt das Dispensierrecht zu erweitern. Wir erlauben das Impfen in den Apotheken ja deshalb, weil es zu wenige Ärzte in der Fläche gibt. Die Apotheken sind noch da und ständig verfügbar.

PZ: Stichwort Flächendeckung: Viele Apothekeninhaber finden kaum mehr Personal – auch weil die jungen Approbierten in andere Bereiche abwandern. Könnte ein breiteres Dienstleistungsangebot dazu beitragen, wieder mehr Nachwuchsapotheker in die Offizinen zu locken?

Müller: Die Bemühungen gehen auf jeden Fall in die richtige Richtung. ­Aktuell häufen die Absolventen im Studium viel Wissen an, das sich so in der Realität in den Offizinen nicht widerspiegelt. Pharmazeutische Dienstleistungen sollten für die Apotheken ein echtes Standbein werden. Unser Know-how über Arzneimittel können wir noch viel stärker einbringen als bisher. Wenn wir das ausbauen, könnte es ein Faktor dafür sein, dass sich wieder mehr junge Approbierte für die Arbeit in einer öffentlichen Apotheke interessieren. Übrigens: Auch die Bundesvertretung der Medizin­studierenden in Deutschland spricht sich für das Impfen in den Apotheken aus. Die jungen Ärzte sind da noch recht ideologiefrei.

Schmidt: Meine große Hoffnung ist es, dass die alten Ideologien durch die jungen Generationen von Ärzten und Apothekern nicht weitergetragen werden. Aktuell ist eine gemeinsame Sozialisation zu beobachten, zum Beispiel durch Stationsapotheker in den Krankenhäusern. Dabei entsteht eine völlig neue Teamorientierung. Und wir müssen unsere Rolle als Apotheker neu definieren. Die Ärzteschaft ist auf dem Rückzug aus der Fläche. In den Regionen, in denen nach der fachärztlichen nun langsam auch die hausärztliche Versorgung ausdünnt, brauchen wir die Apotheken als die Wurzeln der Gesundheitsversorgung. Sie sind real vorhanden und nicht nur virtuell. Wir müssen dort bleiben, wo die Leute sind. Die Sektorengrenzen lösen sich langsam auf, das empfinden alle Beteiligten erstmal als Bedrohung. Vielleicht lösen sich manche Sektorengrenzen aber auch so auf, dass wir hinterher besser dastehen als vorher.

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