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Mundschutzpflicht beim Einkaufen kommt

Die österreichische Regierung hat eine Mundschutzpflicht beim Einkaufen angekündigt. Während der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) vergleichbare Regelungen hierzulande nicht ausschließt, lehnt die WHO die Maßnahme ab.
dpa
PZ
31.03.2020  11:10 Uhr

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sagte am Montag in Wien, dass die Supermärkte voraussichtlich ab Mittwoch mit der Verteilung von Masken an den Eingängen beginnen werden. Derzeit werde auf entsprechende Lieferungen gewartet. «Es ist jetzt schon klar, dass viele Menschen an dieser Krankheit sterben werden - das lässt sich auch nicht verhindern. Aber wir müssen zumindest unser Möglichstes tun, damit nicht mehr Menschen sterben als sterben müssen», sagte Kurz. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) kündigte zudem an, dass sämtliche Hotels per Regierungserlass vorübergehend geschlossen werden. Zudem erzwingt die Regierung für gefährdete Personengruppen eine Freistellung von der Arbeit, alternativ kann der Job im Homeoffice (zu Hause) ausgeübt werden.

Die Masken-Pflicht beim Einkauf sei eindeutig kein Ersatz für das Abstandhalten, sagte Kurz. «Es ist eine zusätzliche, verschärfte Maßnahme, um sicherzustellen, dass wir die Ausbreitung stärker noch reduzieren können.» Er sei sich vollkommen bewusst, dass Masken «für unsere Kultur» etwas Fremdes seien. «Es wird eine große Umstellung sein.» Kurz deutete bereits an, dass die Mundschutz-Pflicht auch auf den Arbeitsplatz ausgeweitet werden solle. Eine Begrenzung der Anzahl an Kunden pro Geschäft ist derzeit ebenfalls in Arbeit.

Geschäfte tragen die Kosten

Bei den Masken soll es sich um einen sogenannten Mund-Nasen-Schutz handeln. Die Kapazitäten an besonders hochwertigen Masken, die das Gesundheitspersonal benötigt, soll dafür nicht angerührt werden. Wie die österreichischen Nachrichtenagentur APA am Montagnachmittag aus dem Kanzleramt erfuhr, sollen die Handelsunternehmen die Kosten für den Schutz tragen. Kunden können auch einen eigenen Schutz mitbringen. Auch Tschechien hatte Mitte März einen Mundschutz-Zwang in der Öffentlichkeit eingeführt.

Bereits seit zwei Wochen sind in Österreich Ausgangsbeschränkungen und weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Kraft. Die Menschen sollen das Haus nur verlassen, wenn sie einkaufen, arbeiten oder anderen helfen müssen. Spaziergänge mit Menschen aus dem eigenen Haushalt sind gestattet. Ansammlungen mit mehr als fünf Personen werden von der Polizei aufgelöst, zudem werden harte Strafen verhängt. Laut Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) können diese bis zu 3.600 Euro pro Person betragen, etwa wenn «Corona-Partys» gefeiert oder Polizisten angegriffen oder bespuckt werden. Zahlreiche Geschäfte sowie sämtliche Restaurants und Lokale sind geschlossen, an Schulen und Universitäten wird zurzeit nicht gelehrt.

Schon vor der Pressekonferenz der Regierung hatte die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtet, dass laut einem ihr vorliegenden Expertenpapier deutlich strengere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus notwendig seien. Die Experten, die laut APA die Regierung beraten, warnen demnach vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems Mitte April, sollte sich das Virus weiter so schnell verbreiten wie aktuell.

Folgt Deutschland dem Beispiel?

Hierzulande hat sich auch Bundesaußenminister Maas offen für eine Mundschutz-Pflicht wie in Österreich gezeigt. «Wenn es Sinn macht, sollte man so etwas nicht ausschließen», sagte er am Montag in einem Interview mit der «Bild»-Zeitung. Es gelte dann aber sicherzustellen, dass die Masken geeignet sind, einen selbst oder andere zu schützen. «Es nützt nichts, sich irgendetwas ins Gesicht zu hängen, was überhaupt keine Schutzwirkung entfaltet.»

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zweifelt an eben dieser Schutzwirkung durch das Tragen von Masken. Es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass damit etwas gewonnen wäre, sagte der WHO-Nothilfedirektor Michael Ryan am Montag in Genf. Vielmehr gebe es zusätzliche Risiken, wenn Menschen die Masken falsch abnehmen und sich dabei womöglich infizieren. «Wir raten davon ab, Mundschutz zu tragen, wenn man nicht selbst krank ist», sagte Ryan.

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