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Mitarbeiterbindung

Mit Vorsorge-Angeboten Mehrwert schaffen

Eine betriebliche Altersversorgung und eine betriebliche Krankenversicherung sind gut geeignet, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden. Wie Apothekenleiterinnen und -leiter diese Instrumente nutzen und damit die Abwanderung von Beschäftigten verhindern können, erfuhren sie beim PZ-Management-Kongress.
Anne Orth
23.03.2023  18:00 Uhr

Über eine Gehaltserhöhung freut sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter. »Das ist aber nicht das Einzige, was zählt«, machte Maik Budke, Leiter des Vertriebsmanagements Vorsorge & Vermögen bei der Apobank, am heutigen Donnerstag beim PZ-Management-Kongress deutlich. Zwar spiele das Gehalt für die Mitarbeiterzufriedenheit durchaus eine Rolle. Eine Umfrage der Apothekengewerkschaft Adexa vom Februar 2023 habe jedoch gezeigt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Anerkennung und das Arbeiten auf Augenhöhe vielen Beschäftigten noch wichtiger sind. Befragt wurden dafür bundesweit mehr als 1500 Mitarbeiter in Apotheken. »Ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen, hängt viel von guter Führung ab«, erläuterte Budke.

Gute Möglichkeiten für Apotheken, sich von Wettbewerbern abzugrenzen, bietet Budke zufolge die betriebliche Altersvorsorge. Damit erfüllten Unternehmen nicht nur einen gesetzlichen Rechtsanspruch der Beschäftigten, sondern unterstützten diese auch dabei, fürs Alter vorzusorgen. »Die betriebliche Altersversorgung bedeutet einen enormen Imagegewinn, der Unternehmen für Beschäftigte attraktiv macht und zur Mitarbeiterbindung beiträgt«, führte Budke aus. Zugleich helfe dieses Instrument, Kosten einzusparen, da die Beiträge als Betriebsausgaben absetzbar seien und damit den Unternehmensgewinn senkten. Mittlerweile werde jede betriebliche Altersvorsorge mit 20 Prozent bezuschusst. Bereits mit kleinen monatlichen Beiträgen ließe sich damit ein großer Nutzen erzielen. »Auch Apothekeninhaber sollten dieses Instrument aktiv nutzen und bereits bei Neueinstellungen thematisieren«, appellierte der Apobank-Experte an die Kongressteilnehmer.

Betriebliche Krankenversicherung - unkompliziert und wirksam

Als weitere Möglichkeit für Apotheken, Mitarbeitern einen Mehrwert zu bieten und Fürsorge zu zeigen, nannte Budke die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Sie zahle auf den Trend ein, sich mit Gesundheit zu beschäftigen, und werde als wertvoller Zusatznutzen wahrgenommen. Die betriebliche Krankenversicherung decke ähnlich wie eine private Zusatzversicherung Leistungsbereiche ab, die die gesetzlichen Krankenkassen normalerweise nicht oder nur zum Teil bezahlen, beispielsweise Zahnersatz und Naturheilverfahren. Arbeitgeber könnten die bKV wie einen Sachbezug abrechnen; bis zu 50 Euro im Monat pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter seien steuerfrei. Die Beschäftigten hätten den Vorteil, dass sie keine Gesundheitsprüfung absolvieren müssten. »Die betriebliche Krankenversicherung ist nicht nur einfach und unkompliziert, sondern damit lässt sich auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter und die Attraktivität eines Unternehmens sehr wirksam steigern«, fasste Budke zusammen.


 

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