Milliarden leben mit Karies und Zahnfleisch-Erkrankungen |
Ein strahlendes Lächeln mit gesunden Zähnen wie hier ist oftmals nicht selbstverständlich, vor allem in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen. / Foto: Getty Images/EyeEm/Renate Wefers
Rund 2,5 Milliarden Menschen weltweit hätten Karies, eine Milliarde Menschen Zahnfleischerkrankungen. Jedes Jahr würden mindestens 380.000 Fälle von Mundkrebs diagnostiziert. Zu viele Menschen hätten keine Aufklärung und Unterstützung für gute Mundhygiene, und für viele seien Zahnärztin oder Zahnarzt nicht in Reichweite oder unerschwinglich.
Regierungen und Behörden müssten die Menschen besser aufklären und eine Ernährung fördern, die auch die Mundgesundheit positiv beeinflusst. Dazu gehörten weniger zuckerhaltige Nahrungsmittel, weniger Tabakkonsum und weniger Alkohol. Fluorhaltige Zahnpasta müsse überall zur Verfügung stehen, forderte die WHO.
Sie rief Länder auf, Mundgesundheit in die medizinische Grundversorgung zu integrieren, Menschen besser zu informieren und im Fall von Problemen für zügige Behandlung zu sorgen. Gesundheitspersonal, das bislang nicht auf Mundgesundheit spezialisiert ist, könne entsprechend weitergebildet werden.
Drei Viertel aller von Mundkrankheiten Betroffenen leben in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen, wie die WHO berichtete. Auch innerhalb eines Landes seien Angehörige ärmerer und benachteiligter Gesellschaftsgruppen sowie Menschen, die in Institutionen oder fernab auf dem Land leben, oft schlechter versorgt als andere. Das müsse behoben werden.
Gemäß des Zahnreports der Krankenkasse Barmer aus dem Jahr 2020 ist bereits ein Drittel der Zwölfjährigen in Deutschland in zahnärtzlicher Behandlung wegen Karies. 54 Prozent der Zehnjährigen, also rund 400.000 Kinder, hätten schon im Milchgebiss eine Kariesbehandlung benötigt. Dem aktuellen Report aus dem Jahr 2022 zufolge muss ein 40-Jähriger schon innerhalb von weniger als zwei Jahren eine invasive zahnärztliche Leistung beanspruchen. Dazu gehören Zahnfüllungen, Wurzelkanalbehandlungen, Extraktionen, eine Parodontitistherapie sowie die Neuanfertigung von festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz.