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Alles beginnt im Darm

Mikrobiom stärken, gesünder leben

Dysbiosen im Ökosystem Darm nehmen entscheidend Einfluss auf unsere Gesundheit – mit Folgen für Haut, Hirn, Stoffwechsel und Herz-Kreislauf-System. Wie Darmbakterien beim Better Aging helfen können, erklärt Dr. Michaela Axt-Gadermann, Professorin für Gesundheitsförderung.
Elke Wolf
11.03.2025  09:00 Uhr

Interpretationssache

Können Mikrobiomtestungen helfen, Krankheiten auf die Spur zu kommen? Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hält zumindest privat beauftragte Mikrobiomanalysen per Stuhltest für zu oberflächlich und nicht zweifelsfrei interpretierbar. Sie rät deshalb von kommerziellen Mikrobiomtestungen ohne ärztliche Beratung ab.

»Freilich ist das Mikrobiom sehr individuell und es gibt viele Mikrobiome, die als gesund gelten. Ich glaube aber, dass das eigentliche Problem darin liegt, das Ergebnis richtig zu interpretieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Viele Ärzte haben nur ein begrenztes Empfehlungsspektrum darin, was bei einem veränderten Mikrobiom zu tun ist«, sagt die Bestseller-Autorin, die viele Bücher über die Bewohner in und auf uns geschrieben hat.

Generell gelte: Eine langfristig stabile Veränderung im Darmklima erziele man nicht von heute auf morgen. Pro- oder synbiotische Nahrungsergänzungsmittel seien mindestens drei Monate einzunehmen; eine zweiwöchige Zufuhr bleibe ohne Effekt. Manchmal helfe auch nicht die gezielte Zufuhr eines Bakterienstammes. »Fehlen beispielsweise Butyratbildner, kann nicht gezielt substituiert werden. Dann gilt es, resistente Stärke als Ausgangsstoff zuzuführen, damit die Darmbakterien wieder mehr Butyrat bilden können.« Ein weiteres Beispiel: »Befinden sich zu viele schwefelsäurebildende Bakterien im Darm – Schwefelsäure schädigt die Darmzellen und fördert Entzündungen –, gilt es, weniger Rindfleisch zu essen und einen Blick auf das Mineralwasser zu werfen.«

Auch der Gang zum Zahnarzt könne eine Konsequenz der Mikrobiomanalyse sein: »Das ist dann der Fall, wenn sich erhöhte Mengen an Fusobacterium nucleatum im Darm finden. Dieses Mundschleimhautbakterium wird bei Parodontitis verschluckt, siedelt sich im Darm an und kann zu Darmentzündungen führen. Im Übrigen ist es auch ein Promotor von Darmkrebs. In diesem Fall würde also eine zweiwöchige Einnahme etwa von Milchsäurebakterien gar nichts bringen. Entscheidend ist vielmehr die Sanierung der Parodontitis, um die Nachbildung des Fusobakteriums zu vermeiden. Erst dann kann die Gabe von Ballaststoffen und Milchsäure sinnvoll sein.«

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