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Lipödem

Mehr als dicke Beine

Breite Hüften, »Reiterhosen« und stämmige Beine, aber eine vergleichsweise schlanke Taille – das sind typische Zeichen für ein Lipödem. Etwa jede zehnte Frau leidet unter der Fettverteilungsstörung. Erst seit einigen Jahren beschäftigt sich die Wissenschaft eingehender mit dieser Erkrankung und ihrer Behandlung.
AutorKontaktClara Wildenrath
Datum 26.03.2023  08:00 Uhr

Kompression und Lymphdrainage

Eine weitere wichtige Säule der Therapie ist – neben Ernährung und Lebensstil – die Kompression. Sie mindert Schmerzen und das Druckgefühl in den Gliedmaßen. Die meisten Patientinnen benötigen maßangefertigte Flachstrickstrümpfe und/oder -ärmel, die sie den ganzen Tag tragen müssen. Ergänzend kann der Arzt bei Bedarf apparative intermittierende Kompression verordnen. Die wissenschaftliche Evidenz dafür ist jedoch gering.

Wie beim Lymphödem komme auch beim Lipödem die manuelle Lymphdrainage zum Einsatz, erklärt Faerber. »Sie dient hier aber nicht in erster Linie der Entstauung, weil das Lymphsystem bei einem reinen Lipödem sehr gut funktioniert. Experimentelle Untersuchungen belegen, dass die schmerzlindernde Wirkung unter anderem über eine Stimulation des Parasympathikus vermittelt wird.«

Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE), zu der Lymphdrainage, Kompressions- und Bewegungstherapie gehören, galt bisher als Standard. »Das ändert sich in der neuen Leitlinie«, sagt die wissenschaftliche Beirätin der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie. Stattdessen sollen beim Lipödem die drei Einzelkomponenten je nach Situation eingesetzt werden. »Kompression und Bewegung stehen dabei im Vordergrund.« Reicht die ambulante Behandlung nicht aus, kann der Arzt auch einen stationären Reha-Aufenthalt verordnen.

Psychosoziale Betreuung

Zum empfohlenen Gesamttherapiekonzept zählt darüber hinaus eine psychosoziale Betreuung. Nicht nur wegen der chronischen Schmerzen empfinden die meisten Betroffenen das Lipödem als psychisch sehr belastend. Viele kämpfen mit einem negativen Selbstbild und Minderwertigkeitskomplexen, weil sie – trotz aller Bemühungen – dem gängigen Schönheitsideal nicht entsprechen. Ein großer Prozentsatz leidet an Essstörungen wie Binge-Eating (wiederkehrende exzessive Essanfälle) oder Bulimie (Ess-Brech-Sucht). Auch depressive Störungen sind häufig. Über Ursache und Wirkung sind sich Experten allerdings nicht einig.

Eine Pilotstudie mit 150 Teilnehmerinnen in einer lymphologischen Fachklinik kam zu dem Ergebnis, dass bei 80 Prozent schon vor Beginn des Lipödems eine manifeste psychische Störung vorlag. »Das kann ich nicht nachvollziehen«, meint dagegen die Leitlinienkoordinatorin. Ihrer Erfahrung zufolge entsteht die psychische Belastung häufiger als Reaktion auf die Erkrankung, die wiederum die Symptome verstärken kann. Mitbeteiligt ist möglicherweise das bei chronischem Stress freigesetzte Cortisol, das den Blutzucker- und damit den Insulinspiegel erhöht.

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