Medikamente per Lostrommel |
Das Ziel der Lotterie soll dabei eine faire Verteilung von knappen öffentlichen Mitteln sein, heißt es. Zudem funktioniere die Medikamentenvergabe über dieses System randomisiert. Das Vorhaben entspräche einem Experiment und dementsprechend könnten Aussagen über die kausalen Effekte der Wirkung des Medikaments im Nachgang getroffen werden, heben die Wissenschaftler hervor.
Trotz der Zufälligkeit wäre es möglich, auch bestimmte Public Health-Ziele in die Wahrscheinlichkeiten miteinzubeziehen, indem etwa bestimmte Gruppen, die besonders hart von der Pandemie betroffen sind, bevorzugt werden.
Verglichen mit dem möglichen Ergebnis, wäre der zusätzliche bürokratische Aufwand von Seiten der Bundesstaaten relativ klein, argumentieren White und Angus. Sie gehen sogar einen Schritt weiter und sind der Überzeugung, dass die Randomisierung der Medikamentenvergabe den Verwaltungsaufwand in den US-Kliniken im Vergleich zu einem strikten Medikamentenvergabeprotokoll erheblich reduzieren könnte.
Ende 2019 hatte der Schweizer Pharmakonzern Novartis ein ähnliches Vorgehen vorgeschlagen. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kritisierte damals, das teure Medikament Zolgensma™ über die Lostrommel zu verteilen. Das Paul-Ehrlich-Institut gab jedoch grünes Licht.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.