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AVNR

Lieferengpässe und kein Ende

In Nordrhein werden Impfstoffe knapp. Ähnlich sieht es mit Medikamenten aus. Der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) macht sich deshalb erhebliche Sorgen und schlägt Alarm. AVNR-Chef Thomas Preis fordert die Bundesregierung auf, dafür zu sorgen, dass die Pharmaindustrie ausreichend viele Medikamente liefert, damit die Versorgung gesichert ist.
Daniel Rücker
28.09.2018  14:51 Uhr

Der Apotheker bestätigt auf Anfrage der Pharmazeutischen Zeitung: »Immer öfter sind die Preise im Ausland für Medikamente höher als hierzulande.« Am 10. Oktober will der Verband beim Apothekertag in München einen entsprechenden Antrag an die Regierung stellen. Darin werde die Politik aufgefordert, die Qualität der Arzneimittelversorgung sicherzustellen, hieß es. Preis betonte: »Der Winter hat noch nicht angefangen und wir haben schon große Lieferschwierigkeiten.«

Dies sei ein immer größer werdendes Problem. Die Versorgung der Patienten werde immer schwieriger und aufwendiger. Aktuell gebe es auch bei Impfstoffen gegen Tollwut und bei einem anaphylaktischen Schock Lieferausfälle.

Engpässe gebe es aber auch bei Valsartan. Die meisten Apotheken in Nordrhein haben laut Preis Defekte in dreistelliger Zahl. Bei der Tagung der Landesgesundheitsminister im Sommer in Düsseldorf seien die Lieferschwierigkeiten ein großes Thema gewesen, so der Verbandschef. »Es ist unsere Aufgabe als Apotheker, die Politik auf die Defizite hinzuweisen.«

Nicht nachvollziehbar sei es für die Apotheker in Nordrhein, dass es die hiesigen Probleme in den Niederlanden in diesem Ausmaß nicht gebe, sagt der Verbandsvorsitzende. »In den niederländischen Apotheken gibt es deutlich weniger Defekte, obwohl es dieselben Unternehmen sind.«

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