Lepra ist immer noch ein Stigma |
Bei unbehandelter Lepra kommt es zu typischen Hautläsionen. / Foto: WHO/Joshua Cogan
In vielen Ländern der Welt diskriminierten Gesetze Lepra-Erkrankte. Beispielsweise weil Lepra mancherorts als Scheidungsgrund gelte, was besonders Frauen benachteilige. Aus Scham und Angst vor sozialer Ausgrenzung scheuten sich Betroffene auch, Ärzte aufzusuchen.
Lepra ist eine bakterielle Erkrankung, die Nerven und Haut schädigt. Ohne Behandlung drohen Arme und Beine abzusterben. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es weltweit knapp 200.000 Erkrankte, die meisten in Indien, Indonesien und Nigeria. Die WHO stuft Lepra als «vernachlässigte tropische Krankheit» ein.
In Deutschland kommt Lepra laut der Würzburger Organisation bereits seit Anfang des 18. Jahrhunderts so gut wie nicht mehr vor. Beim Robert-Koch-Institut werden jährlich nur bis zu fünf Fälle gemeldet, zum Beispiel 2017 die Erkrankung einer 24-Jährigen, die sich in Nigeria angesteckt hatte.