Leitlinie bevorzugt Monopräparate |
Beim chronischen Kopfschmerz vom Spannungstyp und in einigen Fällen auch bei der häufigen episodischen Form rät die neue Leitlinie zu einer Prophylaxe. Diese kann – je nach Häufigkeit und Stärke des Kopfschmerzes – nicht medikamentös und/oder medikamentös erfolgen. Als Basis der nicht medikamentösen Prophylaxe können Maßnahmen zur gesunden Lebensführung empfohlen werden, etwa zur Schlafhygiene, aber auch ausreichende Trinkmengen.
Empfehlenswert sind auch verschiedene aktive und passive physiotherapeutische Maßnahmen. Dabei hat sich gezeigt, dass eine Kombination aus verschiedenen Methoden wirksamer ist als einzelne Methoden allein. Gezeigt wurde dies beispielsweise mit einer Kombination aus transkutaner Elektrostimulation (TENS) und verschiedenen passiven physiotherapeutischen Techniken. Auch verschiedene Trainingsarten können zur Prophylaxe empfohlen werden. Dabei hat sich für die Reduktion der Kopfschmerzhäufigkeit ein hochintensives Ausdauertraining wirksamer gezeigt als ein moderates Ausdauertraining. Als noch effektiver hat sich ein Krafttraining für die Nacken-Arm-Muskulatur erwiesen, das über mindestens sechs Wochen durchgeführt wurde.
Auch psychologische Methoden können hilfreich sein. Dazu gehören Biofeedback-Methoden und Entspannungsverfahren wie progressive Muskelrelaxation oder autogenes Training sowie Kombinationen daraus. Insbesondere Betroffene mit hohem Stresslevel oder komorbiden psychischen Störungen profitieren von verhaltenstherapeutischen Verfahren. Diese können ebenfalls mit weiteren Optionen kombiniert werden.
Patienten, die häufig nach einem Kopfschmerzmittel fragen, können außerdem auf die Möglichkeit einer medikamentösen Prophylaxe hingewiesen werden, die jedoch in ärztliche Hand gehört. Als Mittel der ersten Wahl nennt die Leitlinie Amitriptylin.