Lauterbach will beim E-Rezept nachbessern |
Während des partizipativen Strategieprozesses will das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gemeinsam mit wichtigen Akteuren aus der Selbstverwaltung eine Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen und in der Pflege erarbeiten. Dabei sei das BMG auch bereit, bereits eingeschlagene Pfade zu verlassen, kündigte Lauterbach an. Themen sollen unter anderem die Weiterentwicklung der elektronischen Patientenakte (EPA), des E-Rezepts, der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und der Apps sein. Bis zum 28. September ist eine Online-Befragung geplant, bei der die Beteiligten Vorschläge einbringen können. Weitere Bestandteile des Prozesses sind Experteninterviews, Fachforen sowie eine abschließende Auswertung und Präsentation der Ergebnisse, informierte Susanne Ozegowski, Leiterin der Abteilung für Digitalisierung und Innovation im BMG. Während des Prozesses bestehe immer die Möglichkeit, dem BMG Feedback zu geben.
Die Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen und in der Pflege ist Teil der Digitalstrategie, die das Bundeskabinett am 31. August während seiner Klausurtagung in Meseberg beschlossen hatte. Ein Kapitel der Strategie widmet sich dem Themenkomplex Gesundheit und Pflege. Herzstück des Vorhabens soll die elektronische Patientenakte (EPA) werden. Geplant ist, dass bis 2025 mindestens 80 Prozent der gesetzlich Versicherten über eine EPA verfügen. Die Freigabe von EPA-Daten soll zu konkreten Mehrwerten für Ärztinnen und Ärzten, Patientinnen und Patienten sowie für die Wissenschaft führen.
Das elektronische Rezept spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Strategie: Es soll als Standard in der Arzneimittelversorgung etabliert sein und das Papierrezept lediglich als »Rückfalloption« dienen. Zudem will die Bundesregierung die Gematik als »digitale Gesundheitsagentur« für die Telematik-Infrastruktur »zukunftsfest« aufstellen. Ziel ist weiterhin, die Verfügbarkeit von Daten bei der Gesundheitsversorgung zu verbessern sowie eine verbesserte Datengrundlage für die Forschung, zur Qualitätssicherung und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung zur Verfügung zu stellen.
Im Ramen ihrer Interview-reihe »PZ Nachgefragt« veranstaltet die PZ auf der Expopharm in München am kommenden Mittwoch (14. September) um 12.10 Uhr eine prominent besetzte Podiumsdiskussion zur E-Rezept-Einführung. An der Diskussion nehmen Gematik-Chef Markus Leyck Dieken, BMG-Digitalchefin Susanne Ozegowski, AOK-Chef Tom Ackermann, KVWL-Vorstand Thomas Müller sowie ABDA-Geschäftsbereichsleiterin Claudia Korf teil. Hier finden Sie das Expopharm-Programm.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.