Lauterbach: Maskenpflicht könnte früher fallen |
»Sie können es keinem Menschen erklären, warum Sie im weißen ICE eine Maske brauchen und im roten Regionalzug nicht mehr«: Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßt die mögliche frühere Abschaffung der Maskenpflicht im Fernverkehr. / Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich
»Es kann schon sein, dass wir die Maskenpflicht früher abschaffen«, sagte der SPD-Politiker dem Magazin. Bevor ein konkretes Datum genannt werde, sei wichtig sei, die Lage sehr genau zu beobachten und dann zu bewerten. Derzeit sei es »noch zu früh«, so Lauterbach. »Wir haben noch volle Kliniken und Ausfall beim Personal.«
Unter anderem die FDP drängt auf ein vorzeitiges Ende der Pflicht im Fernverkehr, für den der Bund zuständig ist. Nach geltendem Infektionsschutzgesetz sind hier noch bis 7. April FFP2-Masken vorgeschrieben. Die Bundesregierung könnte dies aber per einfacher Verordnung ändern. »Von dieser Möglichkeit sollten wir jetzt Gebrauch machen«, hatte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) Ende Dezember in einem Brief an Lauterbach gefordert.
Über die Maskenpflicht im Nahverkehr können die Bundesländer selbst bestimmen. Immer mehr Länder kippen diese nun. Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein haben sie bereits abgeschafft. Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen wollen sie bis spätestens Anfang des kommenden Monats aufheben.
Der Fahrgastverband Pro Bahn schloss sich Forderungen der FDP nach einer Aufhebung der Maskenpflicht in Fernzügen an. »Ein Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr würden wir sehr begrüßen«, sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, am heutigen Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. »Sie können es keinem Menschen erklären, warum Sie im weißen ICE eine Maske brauchen und im roten Regionalzug nicht mehr.« Er forderte eine einheitliche Regelung. Ein Flickenteppich führe nur zu mehr Unverständnis und zu mehr Aggressionen gegen das Personal.