Pharmazeutische Zeitung online
Demenzen

Langsamer Abschied für alle

Wer die Diagnose Alzheimer-Demenz erhält, der braucht Therapie, Geduld, viel Verständnis und liebevolle Begleitung auf seinem Weg. Ärzte, Apotheker, Physiotherapeuten und Angehörige sollten an einem Strang ziehen, um die Selbstständigkeit und Lebensqualität – von Patient und Pflegenden – so lange wie möglich zu erhalten.
Katja Renner
27.12.2020  08:00 Uhr

Ginkgo in der Selbstmedikation?

Ginkgo-Extrakte fördern die zerebrale Durchblutung. Außerdem sollen sich antioxidative und neuroprotektive Effekte günstig auf die Hirnleistung auswirken.

Die Studienlage zur Wirksamkeit bei Demenz ist heterogen. Die S3-Leitlinie Demenzen sieht Hinweise auf eine Wirksamkeit des standardisierten Spezialextrakts EGb761 bei leichter und moderater Alzheimer-Demenz. Eine Behandlung in einer Tagesdosis von 240 mg kann daher erwogen werden. Die Effekte sind als gering einzustufen mit unsicherer klinischer Relevanz.

Zur Behandlung einer Demenz kann der Arzt standardisierte Ginkgo-biloba-Blattextrakte in einer Dosierung von 240 mg täglich zulasten der GKV verordnen. Ginkgo ist in Kapsel-, Tabletten- und Tropfenform erhältlich und sehr gut verträglich (7). Zu beachten ist eine erhöhte Blutungsneigung, besonders als pharmakodynamische Interaktion bei Patienten, die Gerinnungshemmer einnehmen.

Memantin bei (mittel-)schwerer Demenz

Für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Demenz kann der N-Methyl-D-Aspartat-(NMDA-)Antagonist Memantin verordnet werden. Er greift regulierend in den gestörten Glutamat-Stoffwechsel ein, der für Lernprozesse und Erinnerungsvorgänge wichtig ist. Memantin konkurriert mit Glutamat um die Bindungsstelle am Rezeptor. Erst höhere Konzentrationen an Glutamat verdrängen Memantin und ermöglichen die Reizweiterleitung. Der Arzneistoff wirkt quasi als »Schalldämpfer«.

Memantin wird alleine oder in Kombination mit dem AChE-Hemmer Donepezil (off Label) angewendet. Unter der Behandlung stabilisieren sich die Alltagskompetenz und der klinische Gesamteindruck. Aber auch Memantin kann die Krankheitsprogression nicht aufhalten.

Insgesamt ist Memantin gut verträglich und wird nicht-hepatisch metabolisiert. Bei Niereninsuffizienz sollte die Dosis angepasst werden. Ab einer Kreatinin-Clearance unter 50 ml/min wird die Dosis halbiert. Seltene Nebenwirkungen sind Halluzinationen, Verwirrtheit, Schwindel, Kopfschmerz, Unruhe und Müdigkeit. Auch Memantin wird langsam mit einer Dosiserhöhung um 5 mg wöchentlich bis zur Maximaldosis von 20 mg/Tag eingeschlichen. Die Einnahme erfolgt unabhängig von den Mahlzeiten einmal täglich zur selben Tageszeit (9).

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa