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Viren, Bakterien und Parasiten

Krebs ist auch eine Infektionskrankheit

Die Evidenz lässt keine Zweifel zu: Krebs wird auch durch Viren, Bakterien und einige Parasiten hervorgerufen. Sind die infektiösen Agenzien bekannt, eröffnen sich zwei unmittelbare Handlungsoptionen: Vorsorge und/oder Therapie sind möglich. Denn die Zeitspanne zwischen der Infektion und der malignen Transformation ist teils sehr groß und die Infektionen lassen sich in der Regel früh gut diagnostizieren.
Theo Dingermann
26.04.2020  08:00 Uhr

Von der These zum Beweis

Diese These ist heftig umstritten. Doch zur Hausen ist nicht irgendein Experte. Dass Viren Krebs beim Menschen auslösen können, hat kein anderer so klar gezeigt wie er.

Viele Jahre lang kämpfte der ehemalige Direktor des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gegen die Auffassung des wissenschaftlichen Establishments für seine Theorie, dass bestimmte Papillomavirus-Typen Krebs verursachen. Obwohl die Evidenz überwältigend war, da in praktisch jeder Probe bestimmter Tumorerkrankungen humane Papillomaviren (HPV) nachweisbar waren, waren es erst die bemerkenswerten Erfolge der Impfung gegen HPV, die seine Außenseitertheorie so eindrücklich bestätigten.

Eine kürzlich publizierte Metaanalyse quantifiziert den Erfolg dieser präventiven Maßnahme für die entwickelten Länder (6). Insgesamt wurden Daten von mehr als 60 Millionen Personen über acht Jahre hinweg ausgewertet. Wie erwartet gingen die Infektionen mit den HPV-Typen 16 und 18, die für 70 Prozent der Gebärmutterhals-Krebserkrankungen (Zervixkarzinom) verantwortlich gemacht werden, durch die Impfung signifikant zurück. Bei weiblichen Jugendlichen von 13 bis 19 Jahren betrug der Rückgang innerhalb von fünf bis acht Jahren nach der Impfung in Ländern mit ambitionierten Impfprogrammen 83 Prozent. Bei Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren betrug der Rückgang 66 Prozent. Zudem gingen die Inzidenzen anogenitaler Warzen bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren geschlechtsunabhängig um 86 sowie 88 Prozent zurück. CIN2+-Läsionen (CIN: zervikale intraepitheliale Neoplasie) wurden bei weiblichen Teenies im Alter von 15 bis 19 Jahren um 57 Prozent seltener diagnostiziert (6).

Bislang sieht man die positiven Signale »nur« bei den Präkanzerosen und Genitalwarzen. Für eine Beurteilung, wie sich der Impferfolg exakt auf die Tumoren auswirkt, ist es noch zu früh.

Im Mai 2018 kündigte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation einen weltweiten Vorstoß zur Eliminierung des Zervixkarzinoms an. Um das zu erreichen, sollten bis zum Jahr 2030 90 Prozent der Mädchen bis zum Alter von 15 Jahren gegen HPV geimpft sein, 70 Prozent der Frauen sollten zweimal in ihrem Leben auf Präkanzerosen hin untersucht worden sein und die Compliance-Rate bei einer Tumortherapie sollte bei 90 Prozent liegen (www.pharmazeutische-zeitung.de/so-koennte-gebaermutterhalskrebs-eliminiert-werden-115658).

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