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Medikationsplan

Kommunizieren geht vor Optimieren

Zwei Wochen war die 86-jährige Patientin im Krankenhaus. Mehrere arzneimittelbezogene Probleme konnte die Krankenhausapothekerin lösen und ein Deprescribing erreichen. Vier Monate später kam die Patientin wieder. Was ist schief gelaufen?
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 10.04.2025  07:00 Uhr

Starke Polymedikation, Verschreibungskaskaden, hohe anticholinerge Last, Elektrolytstörungen und Sturzgefahr: PharmD Ina Richling, Menden, zeigte an einem Fallbeispiel aus ihrer langjährigen Erfahrung als Apothekerin auf Station fast die gesamte Bandbreite arzneimittelbezogener Probleme (ABP) in der Geriatrie und ihre Lösung beim Westfälisch-lippischen Apothekertag Ende März in Münster.

Sieben von 18 Medikamenten konnten abgesetzt werden und die 86-jährige Patientin sich im Rahmen einer geriatrischen Früh-Reha aufpäppeln lassen. Richling wurde sogar von der Pflege hinzugerufen, als die Patientin in sichtlich besserem Zustand und auf eigenen Beinen am Rollator das Krankenhaus verließ – um rund vier Monate später wieder eingeliefert zu werden.

Diese traurige Wendung des Falls hatte sich die Referentin bis zum Ende ihres Vortrags aufgehoben, doch verdeutlicht sie, was bei aller pharmazeutischen Kompetenz und Raffinesse noch schief gehen kann: mangelnde Kommunikation an den Schnittstellen. Der Entlassbrief mit dem optimierten Medikationsplan hatte den Hausarzt offenbar nie erreicht, denn die ursprüngliche Medikation war wieder angesetzt worden.

»Die Probleme beim Entlassmanagement sind kaum zu überwinden« berichtete Richling, die auch die ADKA-Gruppe zur Erarbeitung von Standards für das Aufnahme- und Entlassmanagement leitet, die im Mai beim ADKA-Kongress in Berlin präsentiert werden sollen. Sie forderte die Apothekerinnen und Apotheker auf, bei Patienten nach Krankenhausaufenthalt nachzufragen, ob der Medikationsplan geändert wurde. Grundsätzlich gelte: »Bieten Sie Medikationsanalysen an, gerade für geriatrische Patienten.«

Ein komplexer Fall

In diesem Fall musste die Patientin 18 Medikamente mit 21 Wirkstoffen zu fünf Zeitpunkten am Tag anwenden, die von einer ambulanten Pflegekraft im häuslichen Umfeld gestellt wurden. Akuter Grund für die Krankenhauseinlieferung war ein Sturz mit Nasenbeinfraktur und immobilisierender Beckenprellung. Dazu wurde noch eine offenbar ältere Sinterungsfraktur im Brustwirbelbereich festgestellt, vermutlich begünstigt durch Osteoporose.

Hauptbeschwerden der 86-Jährigen waren Schwindel und Sturz, große Müdigkeit und Lethargie, Schluckstörungen, Obstipation und Mobilitätseinschränkungen. Hinzu kamen als bekannte Diagnosen eine arterielle Hypertonie, Typ-2-Diabetes, koronare Herzerkrankung, Vitamin-D- und Eiweißmangel, Hypothyreose, künstliche Knie- und Hüftgelenke und Schwerhörigkeit. Das geriatrische Assessment ergab ein hohes Sturzrisiko, der »Uhren-Test«, mit dem auf Demenz getestet wird, war auffällig. Das Labor ergab einen sehr niedrigen Natriumspiegel, geringe Albuminwerte und einen Vitamin-D-Mangel. Zudem war die Nierenfunktion eingeschränkt.

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