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Medikationsplan

Kommunizieren geht vor Optimieren

Zwei Wochen war die 86-jährige Patientin im Krankenhaus. Mehrere arzneimittelbezogene Probleme konnte die Krankenhausapothekerin lösen und ein Deprescribing erreichen. Vier Monate später kam die Patientin wieder. Was ist schief gelaufen?
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 10.04.2025  07:00 Uhr
Priorisieren und individuell anpassen

Priorisieren und individuell anpassen

Sobald der Medikationsplan an die Wand geworfen wurde, identifizierte das WLAT-Publikum sofort zahlreiche ABP, die Richling systematisch durchging. Grundsätzlich seien drei Dinge zu bedenken:

  1. Bei so vielen Komorbiditäten und Medikamenten müsse priorisiert werden. Dabei seien nicht nur medizinische (die ausreichende Behandlung der Erkrankungen und Leitlinien) sowie pharmazeutische Aspekte (wie optimale Dosierungen, Einnahmezeitpunkte und Interaktionen), sondern vor allem auch die subjektiven Beschwerden und Wünsche der Patientin wie Lebensqualität zu berücksichtigen.
  2. Daraus leitet sich ab, immer den individuellen Menschen und nicht seine Laborwerte zu behandeln, zumal die Zielwerte gerade im Alter andere sein können als das, was das Labor als Referenzwerte angibt.
  3. Man sollte immer am Grundproblem ansetzen.

Hier war beispielsweise mit Cinnarizin/Dimenhydrinat ein Medikament gegen Schwindel vom Hausarzt verordnet worden, das es aufgrund der anticholinergen Last (Schluckstörungen!) eher schlimmer als besser machte. In diesem Fall war Hydrochlorothiazid viel zu hoch dosiert worden, was in Kombination mit der restlichen Medikation zu Elektrolytproblemen führte. Die blutdrucksenkende Medikation erschien als zu stark und das verordnete Metoprolol ungeeignet, da es ebenfalls vor allem bei Frauen Schwindel, Müdigkeit und Lethargie auslösen kann.

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Richling stellte damals die gesamte Medikation auf den Prüfstand und erreichte ein Absetzen unnötiger oder potenziell inadäquater Medikamente. Sieben Arzneimittel mit elf Wirkstoffen konnten abgesetzt werden, da sie keine Indikation, einen unklaren Nutzen oder Nebenwirkungen hatten, zwei Arzneistoffe wurden auf alternative Wirkstoffe umgestellt. Bei vier Arzneistoffen wurde die Dosis reduziert. Vitamin D wurde neu angesetzt.

»Wir haben in den neuen Medikationsplan auch geschrieben, warum und was wir wie ersetzt haben, was wann gemonitort werden soll wie Blutdruck, Nierenfunktion und HbA1c-Wert und worauf noch zu achten ist, zum Beispiel eine Patientenschulung«, erläuterte Richling. »Die Patientin war sichtlich fitter und mobiler.« Umso trauriger, dass die umfassenden Interventionen aufgrund mangelnder Kommunikation nicht greifen konnten. 

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