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Tübingen

Klinische Studie mit Anti-SARS-CoV-2-Antikörper gestartet

Forscher aus Braunschweig und Tübingen haben einen Antikörper gegen das Coronavirus entwickelt und jetzt mit der klinischen Prüfung begonnen. Das Besondere: Er kann noch später im Krankheitsverlauf eingesetzt werden als die anderen therapeutischen Antikörper.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 22.04.2021  15:30 Uhr

Therapeutische Antikörper, die bei Covid-19-kranken Menschen den Krankheitsverlauf abmildern sollen, gibt es bereits einige. Sechs von ihnen begutachtet die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) derzeit in Rolling-Review-Verfahren: VIR-7831 (GSK4182136) von GSK und Vir Biotechnology, Bamlanivimab und Etesevimab von Eli Lilly, Casivirimab und Imdevimab (REGN-COV2) von Roche und Regeneron sowie Regdanvimab von Celltrion. Sie alle sind gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 gerichtet. Indem sie an das Protein binden, fangen sie das Virus ab und verhindern so, dass es in menschliche Zellen eindringt.

Allen diesen Präparaten ist gemeinsam, dass sie in einem frühen Stadium der Erkrankung gegeben werden müssen, um einen Effekt zu erzielen. Hierin unterscheiden sie sich von COR-101, einem weiteren Anti-SARS-CoV-2-Antikörper der Braunschweiger Firma Corat Therapeutics: Er ist zum Einsatz bei bereits schwerer erkrankten Patienten vorgesehen. An der Entwicklung von COR-101 beteiligt waren auch Forscher der Universität Tübingen. Diese informiert aktuell, dass jetzt eine Phase-I-Studie mit COR-101 begonnen hat.

»Mit unserem Antikörper möchten wir erwachsene Patienten, die wegen Covid-19 stationär aufgenommen werden müssen und eventuell auch bereits Sauerstoff benötigen, behandeln«, erklärt Professor Dr. Helmut Salih, der die klinische Prüfphase leitet. »Patienten, die bereits auf einer Intensivstation maschinell beatmet werden, können dagegen nicht in die Studie eingeschlossen werden.« Weitere Standorte der klinischen Studie neben Tübingen sind Braunschweig, Stuttgart (Robert-Bosch-Krankenhaus), Leipzig und Dresden. Die Verabreichung erfolgt als Infusion mit einer einmaligen Gabe über drei Stunden.

Modifizierter Effektorteil des Antikörpers

COR-101 hat als Target ebenfalls das Spike-Protein von SARS-CoV-2. Der Wirkmechanismus unterscheidet sich somit nicht von den Konkurrenten. Warum kann er dann, anders als diese, auch noch später im Krankheitsverlauf gegeben werden? Dies liegt an einer Veränderung des Effektorteils des Antikörpers, also des Bereichs des Moleküls, das nicht an das Virus bindet, sondern Immunzellen aktiviert. Der Effektor- oder auch Fc-Teil von COR-101 wurde in Tübingen gentechnisch abgeschwächt, sodass überschießende Immunreaktionen weniger zu befürchten sind. Diese können vor allem in späteren Krankheitsphasen von Covid-19 eine fatale Rolle spielen.

Die Entwicklung von COR-101 wird auch mit Geldern des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung (BMBF) gefördert. Ob der Ansatz trägt, muss sich zeigen. Möglicherweise reicht es nicht, SARS-CoV-2 mit einem einzelnen Antikörper zu attackieren, sondern es müssen mindestens zwei sein. So erwies sich Bamlanivimab von Eli Lilly in Studien allein als zu wenig wirksam gegen Varianten des Coronavirus und verlor daraufhin in den USA die Notfallzulassung. Zusammen mit Etesivimab kann Bamlanivimab dagegen laut Studien Hospitalisierungen und auch Todesfälle aufgrund von Covid-19 verhindern.

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