Klinische Pharmazie in Leipzig wird ausgeweitet |
Carolin Lang |
28.02.2020 08:00 Uhr |
An der Universität Leipzig werden neue Stiftungsstellen in Bereich der Klinischen Pharmazie geschaffen. / Foto: Uni Leipzig
Die Sächsische Landesapothekerkammer, der Sächsische Apothekerverband und die AOK PLUS stellen dem Institut als Stiftungsgeber 150.000 Euro pro Jahr befristet auf fünf Jahre zur Verfügung. Die Stellen werden zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen im Bereich der patientenorientierten Pharmazie besetzen. Das gaben die Stiftungsgeber und die Universität Leipzig am Donnerstag in einer Pressmitteilung bekannt.
Dr. Martina Neininger wird den Bereich Pädiatrische Pharmazie und Dr. Susanne Schiek den Bereich Geriatrische Pharmazie leiten. Ihren wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkt sehen die beiden Apothekerinnen im interdisziplinären Medikationsmanagement, der evidenzbasierten Selbstmedikation, an den Schnittstellen der Arzneimittelversorgung und in der wissenschaftlichen Evaluation von pharmazeutischen Dienstleistungen.
»Auf Basis der – vielfach drittmittelbasierten – Vorarbeiten wollen wir neue Projekte mit Partnern aus dem Universitätsklinikum, öffentlichen Apotheken und Ärzten sowie Verbundpartnern in Sachsen, deutschlandweit und international anstoßen«, sagte Neininger. In der Lehre sollen weitere Impulse für eine zukunftsweisende Ausbildung von Pharmazeuten im Fach Klinische Pharmazie gegeben werden. Auch eine Zusammenarbeit mit der Lernklinik der Medizinischen Fakultät wird gerade aufgebaut.
»Die Stiftungsstellen sollen neue Impulse in der interdisziplinären Zusammenarbeit von Medizin und Pharmazie ermöglichen«, sagte Professor Dr. Michael Stumvoll, der Dekan der Medizinischen Fakultät an der Universität Leipzig. Die Kooperation mit den Krankenhausapotheken in Sachsen soll intensiviert werden und mit der AOK PLUS ist eine Zusammenarbeit zu Fragen des Medikationsmanagements vorgesehen.
Friedemann Schmidt, Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer, sieht es als besonders positiv, dass mit den Stiftungsstellen einerseits die patientenorientierten Aspekte in Forschung und Lehre unterstützt werden und andererseits auch Kollegen in der Praxis profitieren werden. »Durch die Stiftungsstellen werden die Fort- und Weiterbildungsaktivitäten der Landesapothekerkammer unterstützt. Dies fördert insbesondere den Transfer patientenorientierten Wissens in die Berufspraxis«, führte er aus.
Insgesamt sollen die Stiftungsstellen den Charakter eines Innovationsstudiengangs Pharmazie in der Medizin fördern und somit auch eine bundesweite Weiterentwicklung des Pharmaziestudiums und des Berufsbildes des Apothekers ermöglichen. »Die so gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse fließen direkt in die tägliche Versorgung unserer Patienten ein«, so Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbandes.