Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Nebennieren

Kleine Drüsen mit großer Bedeutung

Sie erscheint auf den ersten Blick nur als Anhängsel der Niere. Dabei ist die Nebenniere als Synthese-Ort essenzieller Hormone lebenswichtig für den Menschen. Störungen gehen mit ernsten Gesundheitsschäden einher. Eine Heilung ist oft nicht möglich und eine lebenslange Substitution der Hormone erforderlich.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 29.03.2020  08:00 Uhr

Cushing-Syndrom: zu viel Cortisol

Ein Zuviel an Cortisol ist dauerhaft ebenfalls schädlich. Dazu kann es kommen, wenn der Körper zu viel Hormon produziert (Morbus Cushing) oder wenn Patienten längere Zeit hochdosiert Cortisol-Präparate einnehmen.

Die Auswirkungen lassen sich bereits äußerlich erkennen. Typisch sind Stammfettsucht mit schlanken Extremitäten, Vollmondgesicht und Stiernacken. Charakteristische Beschwerden sind Hautatrophie, diabetische Stoffwechsellage mit erhöhten Glucosespiegeln und Blutfetten (»Steroid­diabetes«) sowie Muskelschwäche und Osteoporose. Eine erhöhte Infektanfälligkeit tritt auf, ebenso Hypertonie, die durch die vermehrte Natrium- und Wasserretention bedingt ist. Frauen entwickeln infolge der androgenen Effekte eine unreine Haut, die sogenannte Steroidakne, und Zyklus­störungen (9, 10).

Am häufigsten tritt ein Überschuss an Cortisol bei Patienten auf, die über eine längere Zeit mit Cortisol oral oder intravenös oberhalb der individuell ­unterschiedlichen Cushing-Schwellendosis behandelt werden. Auch intramuskuläre oder intraartikuläre Gaben sind kritisch (Tabelle 2).

Wirkstoff Relative glucocorticoide Wirkstärke Relative mineralocorticoide Wirkstärke Cushing-Schwelle (mg/Tag)
Hydrocortison 1 1 30
Cortisol 0,8 0,8 40
Prednison, Prednisolon 4 0,8 7,5
Methylprednisolon 5 ~0 6
Triamcinolon 5 ~0 6
Dexamethason 30 ~0 1
Betamethason 30 ~0 1
Fluocortolon 5 ~0 7,5
Tabelle 2: Äquivalenzdosen; relative Wirkstärken im Vergleich zu körpereigenem Cortisol (30, 31)

Produziert der Körper hingegen zu viel Cortisol, sind zwei Formen zu ­unterscheiden. Beim hypothalamisch-hypophysären Typ, auch als echter Morbus Cushing oder zentrales Cushing-Syndrom bezeichnet, verursacht ein ACTH-produzierendes Hypophysen-Adenom die Überfunktion. An dieser Form leiden etwa 70 Prozent der Patienten. Beim selteneren ACTH-­unabhängigen Cushing-Syndrom ist meistens ein Tumor der NNR für die ­erhöhte Cortisol-Produktion verantwortlich. Bei wenigen Patienten stellen Ärzte eine ektope ACTH-Produktion fest (paraneoplastisches Syndrom). Das bedeutet, dass Tumoren wie das Bronchial-, Leberzell- oder Nierenkarzinom selbst ACTH produzieren (9, 10).

Auch bei Kindern kann ein Cushing-Syndrom auftreten, am häufigsten nach lang dauernder hochdosierter Glucocorticoid- oder ACTH-Therapie. Die S1-Leitlinie zum Cushing-Syndrom im Kindesalter von 2020 empfiehlt je nach individueller Situation eine ope­rative oder medikamentöse Therapie oder eine Bestrahlung. Im Verlauf sollte ein Arzt die Nebennierenfunktion regelmäßig überprüfen (11).

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa