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Atemwegserkrankungen

Klassiker im Beratungsgespräch

Halsschmerzen, Schnupfen und Husten sind sehr häufige Beratungsanlässe in der Apotheke. Beim Pharmacon in Meran gab es ein Update dazu, worauf Apotheker im Gespräch mit erkälteten Patienten achten sollten.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 06.06.2023  15:00 Uhr

Die Covid-19-Pandemie ist überstanden, die Masken sind gefallen und Abstandsregeln gibt es auch keine mehr. Eine unangenehme Folge davon ist, dass Atemwegserkrankungen wieder häufiger werden. Denn außerhalb von Ausnahmesituationen wie der Pandemie suchen Infektionen der oberen Atemwege jeden Menschen regelmäßig heim. »Bei Erwachsenen sind es durchschnittlich zwei bis drei Episoden pro Jahr, bei Kleinkindern fünf bis sieben«, sagte Dr. Christian Ude, Inhaber der Stern Apotheke in Darmstadt.

Verursacher solcher banaler Erkältungen sind in der Regel Viren; die Erkrankungen verlaufen harmlos und sind – entsprechende Schonung vorausgesetzt – nach einer bis spätestens zwei Wochen von selbst wieder abgeklungen. Nichtsdestotrotz schränken Symptome wie eine verstopfte Nase, Halsschmerzen und Husten die Lebensqualität der meisten Betroffenen so stark ein, dass sie in der Apotheke nach rezeptfreien Medikamenten fragen.

Warnsignale erkennen

»Unsere Aufgabe in der Offizin ist es, zunächst die sogenannten red Flags zu prüfen«, sagte Ude. Solche Symptome, die auf eine zugrunde liegende schwere Erkrankung hindeuten können, schließen eine Selbstmedikation aus und der Patient sollte umgehend zum Arzt geschickt werden. Bei Erwachsenen mit Husten zählen laut der entsprechenden S2k-Leitlinie unter anderem blutiger Auswurf, Atemnot und Fieber über 38,5 °C, aber auch Heiserkeit zu den red Flags. In der Leitlinie wird das damit begründet, dass Veränderungen beziehungsweise der Verlust der Stimme Anzeichen einer Entzündung oder auch eines Tumors im Bereich des Kehlkopfes sein können.

Sind keine red Flags vorhanden, gilt es, die infrage kommenden OTC-Präparate zu bewerten – laut Ude »die Königsdisziplin« – und schließlich dasjenige auszuwählen, das die Symptome des Patienten bestmöglich lindert.

Zum Lösen von akutem Husten stehen neben zahlreichen Phytopharmaka etwa Guaifenesin, N-Acetylcystein und Ambroxol/Bromhexin zur Verfügung. »Guaifenesin verbessert die mukoziliäre Clearance, also den Selbstreinigungsmechanismus der Bronchialschleimhaut. Das tun auch Bromhexin beziehungsweise sein aktiver Metabolit Ambroxol und sie wirken zusätzlich schmerzstillend und antientzündlich«, informierte Ude. N-Acetylcystein habe dagegen einen so hohen First-Pass-Effekt, dass fraglich sei, ob bei oraler Gabe überhaupt genügend Wirkstoff am Wirkort ankomme.

Als rezeptfreie Hustenstiller nannte Ude Dextromethorphan, Pentoxyverin sowie (Levo-)Dropropizin und betonte, dass bei Ersterem das Missbrauchspotenzial zu beachten sei. »Wenn manche Patienten außergewöhnlich viel Dextromethorphan zum Hustenstillen brauchen, sollte das Apothekenteam hellhörig werden«, sagte der Fachapotheker für Arzneimittelinformation.

Vorsicht bei Mandel- oder Kehlkopfentzündung

Beim Leitsymptom Halsschmerzen ist eine der red Flags der Verdacht auf eine bakterielle Infektion, also eine durch Streptokokken verursachte Mandelentzündung. »Anzeichen hierfür sind starke Halsschmerzen, die bis in die Ohren reichen, Fieber und weiß-gelbliche Beläge«, erklärte Ude. Heiserkeit zählt bei Halsschmerzen ebenfalls zu den red Flags, und zwar aus demselben Grund wie beim Leitsymptom Husten (möglicher Hinweis auf eine Laryngitis). Schluckbeschwerden und »normale« Halsschmerzen deuten dagegen auf eine virale Rachenentzündung hin, bei der eine Selbstmedikation infrage kommt. Möglich sei etwa die lokale Anwendung von nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Benzydamin oder Flurbiprofen, so der Referent.

Ist die Nase dicht, wirken α-Sympathomimetika wie Xylometazolin oder Oxymetazolin schnell und zuverlässig. Unter Beachtung der Kontraindikationen und der maximalen Anwendungsdauer seien sie daher empfehlenswert, sagte Ude. Zu bevorzugen seien Formulierungen ohne Konservierungsmittel, da Konservierungsmittel die Zilientätigkeit hemmen können. Als zusätzliche Maßnahme könne das Apothekenteam Nasenspülungen mit hypertoner Salzlösung empfehlen.

Steckt eine Allergie hinter der verstopften Nase und wurde diese Diagnose ursprünglich von einem Arzt gestellt, ist bei Patienten ab 18 Jahren auch die nasale Applikation von Glucocorticoiden wie Mometason, Beclometason und Fluticason möglich. Die entsprechenden OTC-Arzneimittel seien sehr wirksam und sicher, sodass sie aus Udes Sicht noch häufiger aktiv empfohlen werden könnten, als das momentan der Fall ist.

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