Pharmazeutische Zeitung online
Wirkstoffentwicklung

KI nicht mehr wegzudenken

Im Jahr 1995 kam erstmals ein Wirkstoff auf den Markt, der mithilfe computerbasierter Methoden entwickelt wurde. Wo stehen wir fast drei Jahrzehnte später? Und welche Chancen und Herausforderungen hält die Anwendung von künstlicher Intelligenz in der Wirkstoffentwicklung in Zukunft noch bereit?
Jens Meiler
Clara Schoeder
08.02.2024  10:30 Uhr

Ligandenbasiertes Wirkstoffdesign

Ligandenbasierte Methoden wurden über die Zeit optimiert, um die genannten Einschränkungen zu adressieren. Die Codierung der räumlichen Darstellung von Molekülen im Computer, die Integration von physikochemischen Parametern wie logP-Werten und komplexere Architekturen wie KNN erlauben seit Mitte der 1990er-Jahre die routinemäßige Anwendung in virtuellen Screeningverfahren.

Screeningverfahren, sowohl im Experiment als auch am Computer, identifizieren immer Verbindungen, die mit einer Zielstruktur interagieren oder eine Wirkung auslösen.

Besonders im Zusammenspiel mit Daten aus Hochdurchsatz-Screeningverfahren ist virtuelles Screening attraktiv, da so biologische Aktivitäten für eine hohe Anzahl an Liganden vorliegen. Das Hochdurchsatz-Screening ist ein experimentelles Screeningverfahren, bei dem Verbindungen in biologischen Testverfahren identifiziert werden. Diese Verfahren sind allerdings zeitaufwendig und teuer. In Hochdurchsatz-Screeningverfahren sollen viele Zehntausende Verbindungen möglichst automatisiert und schnell getestet werden. Virtuelles Screening hingegen bezeichnet das Screenen von Verbindungen aus virtuellen Liganden-Bibliotheken.

Virtuelle Screeningverfahren sind dabei vor allem nützlich, um die chemische Diversität der Liganden zu erweitern. Hintergrund hierfür ist, dass obwohl in Hochdurchsatz-Screeningverfahren viele Tausende, Zehntausende oder Hundertausende Verbindungen getestet werden, sie immer nur einen Bruchteil der chemischen Diversität von Arzneistoffen darstellen, die sich auf schätzungsweise 1060 mögliche Verbindungen beläuft (3). Eine solche Anzahl an Verbindungen darzustellen, ist synthetisch gar nicht möglich, unter anderem, weil nicht genug Atome im Universum dafür vorhanden wären.

Klassischerweise beschränkt man virtuelle Screenings nur auf chemische Verbindungen, die auch synthetisierbar sind und wirkstoffartige Eigenschaften besitzen. Solche Verbindungen werden in Datenbanken gespeichert. Als Standard gilt die ZINC-Datenbank (4). Typischerweise wird zur Wirkstoffentwicklung dann eine limitierte Anzahl der virtuell gescreenten Verbindungen bestellt und experimentell auf ihre Aktivität untersucht. Dies limitiert die Zahl zu testender Verbindungen. Oft lassen sich zu diesem Zeitpunkt kritische Strukturelemente ableiten, die für die nachfolgende Optimierung wichtig sind.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa