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GMK-Beschluss

Kein Schulgeld für Gesundheitsberufe

Die Gesundheitsminister der Länder wollen das Schulgeld für nichtakademische Gesundheitsberufe abschaffen. Das haben die Ressortchefs auf der Gesundheitsministerkonferenz (GMK)  in Leipzig einstimmig beschlossen.
dpa
PZ
06.06.2019  17:06 Uhr

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) solle bis Ende des Jahres eine bundeseinheitliche Regelung vorlegen, damit für eine Ausbildung zum Logopäden, Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten künftig kein Schuldgeld mehr bezahlt werden muss. Das Schuldgeld für die nichtakademischen Gesundheitsberufe sei ein absoluter Anachronismus in einer Zeit, in der ein Fachkräftemangel in diesen Berufen bestehe, sagte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Mittwoch in Leipzig. Ob die bundesweite Abschaffung des Schulgeldes auch für pharmazeutisch-technische Angestellte (PTA) gilt, konnte das Sächsische Gesundheitsministerium auf Anfrage der PZ bislang nicht beantworten. 

Schüler, die eine solche Ausbildung an einer privaten Schule absolvieren, müssen bislang mehrere Hundert Euro Schulgeld monatlich hinblättern. Zwar gebe es in einzelnen Bundesländern Förderprogramme. Die Gesundheitsminister seien aber der Ansicht, dass dies keine dauerhafte Aufgabe der Länder sein dürfe, sagte Prüfer-Storcks. Zudem dürfe es keinen bundesweiten Flickenteppich geben.

Ein Thema ihrer Beratungen war auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen. »Wir wollen, dass Digitalisierung, dass telemedizinische Anwendungen deutlich ausgebaut werden«, sagte Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) am Mittwoch am Rande der Konferenz. Sie habe deswegen einen Leitantrag eingebracht. Die CDU-Politikerin betonte zugleich, dass Telemedizin nie einen Arzt ersetzen werde. Sachsen hat dieses Jahr den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz.

Zum Auftakt der Konferenz hatten zahlreiche Pflegebeschäftigte von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bessere Arbeitsbedingungen gefordert. Nach Angaben von Verdi beteiligten sich etwa 2.000 Menschen an dem Protest.

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