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Zehn Todesfälle kurz nach Impfung

Kein Kausalzusammenhang vermutet

Seit Impfbeginn wurden zehn Todesfälle in zeitlichem Zusammenhang gemeldet, die nun genauer untersucht werden. Da es schwer vorerkrankte Impflinge waren, gilt ein Kausalzusammenhang als unwahrscheinlich. Der PEI-Präsident wirbt um Vertrauen: »Die Risiken sind sehr, sehr begrenzt.« Das PEI will nun wöchentlich über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen berichten.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 14.01.2021  16:30 Uhr

Bei den bislang zehn gemeldeten Todesfällen kurz nach einer Corona-Schutzimpfung halten Experten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) einen Zusammenhang mit der Immunisierung für eher unwahrscheinlich. In diesen Fällen waren schwer kranke Menschen innerhalb von vier Tagen nach der Impfung gestorben, berichtete das für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel zuständige Bundesinstitut im hessischen Langen am Donnerstag.

»Aufgrund der Daten, die wir haben, gehen wir davon aus, dass die Patienten an ihrer Grunderkrankung gestorben sind – in zeitlich zufälligem Zusammenhang mit der Impfung«, sagte Dr. Brigitte Keller-Stanislawski, die zuständige Abteilungsleiterin für die Sicherheit von Arzneimitteln und Medizinprodukten. Über Einzelfälle könne sie aus Gründen des Personenschutzes nichts sagen, »aber es handelt sich um sehr schwer kranke Patienten mit vielen Grunderkrankungen«. Manche seien palliativ behandelt worden. Bislang haben in Deutschland mehr als 800.000 Menschen eine erste Impfdosis erhalten. Das entspricht einer Rate von 1 Prozent der Bevölkerung.

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Professor Dr. Lothar Wieler, hatte schon vor der EU-Zulassung des Biontech-Präparats darauf hingewiesen, dass aufgrund der statistischen Wahrscheinlichkeit »Menschen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung versterben werden« – etwa weil zuerst »die alten und hochaltrigen Menschen« geimpft werden, die aufgrund ihres Alters allgemein ein höheres Sterberisiko haben.

PEI informiert wöchentlich über Impfstoff-Nebenwirkungen

Das PEI will künftig wöchentlich über die gemeldeten Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung informieren. Bis zum Sonntag waren beim PEI 325 Verdachtsfälle mit 913 Nebenwirkungen eingegangen, darunter 51 Verdachtsfälle mit schwerwiegende Nebenwirkungen. Das entspricht 0,53 Verdachtsfällen pro 1000 Impfdosen beziehungsweise 0,08 Verdachtsfällen für schwerwiegende Nebenwirkungen pro 1000 Impfdosen.

Die bei weitem häufigsten Nebenwirkungen, über die berichtet wurde, waren Kopfschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit und Gliederschmerzen. Solche vorübergehenden Nebenwirkungen seien etwas stärker als die einer Grippe-Impfung, sagte PEI-Präsident Professor Dr. Klaus Cichutek. Schwere Nebenwirkungen seien sehr selten, ein Zusammenhang zudem oft unklar. »Die Risiken sind sehr, sehr begrenzt.« Das Nebenwirkungsprofil entspricht etwa dem, das in den klinischen Studien zu den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna festgestellt wurde. 

Impfskeptiker müssten sehen, dass sie mit einem Piks (beziehungsweise je nach Impfstoff zwei) vor einem schweren oder gar lebensbedrohlichen Verlauf der Infektionskrankheit geschützt würden. Für die Prüfung der Impfstoffe seien keine Abkürzungen genommen worden. Auch für Allergiker gebe es keine Kontraindikation, betonte der PEI-Chef noch einmal. Sie sollten aber nach der Impfung sicherheitshalber 15 Minuten zur Beobachtung im Impfzentrum bleiben.

Impfstoffe sollen auch vor Corona-Varianten schützen

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand gebe es keine Hinweise, dass die bisher zugelassenen Impfstoffe nicht gegen die inzwischen aufgetauchten Mutationen des Virus wirken, sagte Cichutek. Auch die Pharmafirmen Pfizer (Partner von Biontech) und Moderna zeigen sich zuversichtlich, dass ihre mRNA-basierten Covid-19-Impfstoffe gegen die neuen britischen und südafrikanischen Varianten des Coronavirus wirken. »Wir gehen davon aus, dass wir geschützt sind«, sagte Moderna-Manager Tal Zaks am Mittwoch bei einer EU-Gesundheitskonferenz. Sollte es nötig werden, könnte aber auch »binnen Wochen« eine neue Variante des Impfstoffs mRNA-1273 entwickelt werden.

Pfizer-Chef Albert Bourla sagte, man warte auf weitere Untersuchungsergebnisse zur Wirksamkeit des gemeinsam mit Biontech entwickelten Impfstoffs Tozinameran (Comirnaty®, BNT162b2) gegen die Virusvarianten aus Großbritannien und Südafrika. »Wenn Sie nach meiner Meinung fragen: Ich denke, dass die Ergebnisse positiv sein werden«, sagte Bourla in derselben Veranstaltung. Eine erste Studie fiel positiv aus. 

Die beiden Varianten des neuartigen Coronavirus sind nach ersten Erkenntnissen ansteckender als die ursprüngliche. In Großbritannien hat dies zu einer neuen Pandemiewelle beigetragen. Die Bundesregierung ist sehr besorgt und versucht, die Verbreitung der Mutationen einzudämmen.

Die beiden Pharmamanager versprachen auch weitere Details zu ihren Impfstoffen. So sagte Bourla, im Februar könnten Daten zu der Frage vorliegen, ob der Biontech/Pfizer-Impfstoff neben der Erkrankung Covid-19 auch die Übertragung des Virus verhindere. Zaks sagte, es werde genau beobachtet, wie lang der Impfschutz anhält. »Es sollte mindestens ein Jahr sein, vielleicht länge«», sagte er. 

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