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Nach Lauterbachs Vorschlag

KBV will keine Coronavirus-Impfungen in Apotheken

SPD-Gesundheitsexperte Professor Karl Lauterbach würde Apotheker gerne in die Coronavirus-Impfkampagne einbeziehen. Den Ärzten allerdings geht das entschieden zu weit. Sie sehen keinen Grund für einen solchen Schritt und fordern die Apotheker auf, sich in Zukunft besser auf ihre eigenen Aufgaben zu konzentrieren.
Stephanie Schersch
12.10.2021  16:00 Uhr

Die Impfung bleibt das wichtigste Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Nach offiziellen Zahlen sind bislang nur etwa 65 Prozent der Bürger vollständig gegen das Coronavirus geimpft, auch wenn jüngste Schätzungen von einer etwas höheren Quote ausgehen. Die Politik versucht händeringend möglichst viele Menschen für eine Impfung zu gewinnen und kann sich auch vorstellen, dabei neue Wege zu gehen.

Immer wieder waren in den vergangenen Monaten auch die Apotheker als Anlaufstelle für Impfwillige im Gespräch. So hatten etwa die Berliner Grünen schon im Januar darüber nachgedacht, Apotheker in allen Berliner Kiezen mit den Impfungen zu betrauen. Vor wenigen Tagen nun sprach sich auch SPD-Gesundheitsexperten Professor Karl Lauterbach für einen solchen Weg aus. In der »Welt am Sonntag« nahm er dabei explizit die Modellvorhaben zur Grippeimpfung in den Blick. Bundesweit impfen Apotheker im Rahmen dieser Pilotprojekte ihre Kunden bereits gegen die Grippe. Sie könnten problemlos auch Covid-19-Impfungen übernehmen, ist Lauterbach überzeugt.

»Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat«

Ganz anders sehen das die Ärzte. Seit Monaten laufen sie bereits Sturm gegen die Modellvorhaben zur Grippeimpfung. Erst vor wenigen Tagen kündigten die Kassenärzte in Baden-Württemberg aus Protest eine Petition für das Dispensierrecht in Notdiensten an. Lauterbachs Vorstoß traf damit einen Nerv und geht auch der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nun entschieden zu weit. »Impfen ist keine Angelegenheit der Apotheker, sondern eine originär ärztliche Aufgabe«, stellte KBV‐Chef Gassen klar.

Dabei tragen die Mediziner den Pharmazeuten auch einen Beschluss des Deutschen Apothekertags im September nach. Dort hatten die Delegierten ihre Bereitschaft für Coronavirus-Impfungen erklärt. »Der Wunsch mancher Apotheker, selbst zu impfen, ist eine Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hat«, sagte Gassen. Impfangebote gebe es mit Praxen und mobilen Impfteams schließlich mehr als genug.

Aus Sicht der KBV hat die Impfmüdigkeit der Deutschen einen ganz anderen Grund als fehlende Anlaufstellen. Skeptiker könne man nur mit Argumenten für eine Impfung gewinnen und das gehe nicht ohne ärztliche Kompetenz. »Eine Impfung ist mehr als ein Piks. Es geht auch um die Impfanamnese, die Aufklärung zur Impfung, den Ausschluss von akuten Erkrankungen und Kontraindikationen«, sagte KBV-Vize Stephan Hofmeister. »All dies setzt eine entsprechende ärztliche Aus‐ und Weiterbildung voraus, über die Apotheker jedoch nicht verfügen.«

Die Abgrenzung zwischen den beiden Heilberufen scheint den Ärzten ein besonderes Anliegen zu sein. Und so folgt denn auch der deutliche Appell an die Apotheker, sich in Zukunft besser auf die eigenen Aufgaben zu konzentrieren. »Die Apotheken haben die wichtige Aufgabe, die Versorgung mit Medikamenten und Impfstoffen flächendeckend tagtäglich jeweils 24 Stunden lang sicherzustellen«, so Hofmeister. »Das ist schon eine große Herausforderung, die die Apotheken vollends beschäftigen dürfte.«

 

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