Kassen haben 2,2 Milliarden Euro mehr für Arzneimittel ausgegeben |
Jennifer Evans |
13.03.2023 15:30 Uhr |
Zum Jahresbeginn haben 66 Krankenkassen ihre Beitragssätze erhöht, 25 ließen ihn unverändert und vier konnten ihn senken. Der erwartete durchschnittliche Zusatzbeitragssatz war 2023 von 1,3 auf 1,6 Prozent angestiegen. / Foto: Adobe Stock/bilderstoeckchen
Im vergangenen Jahr haben die meisten Krankenkassen in Deutschland ihre Einnahmen gesteigert. Einzige Ausnahme: die Innungskrankenkassen. Konkret teilen sich die Ergebnisse so auf: Die Ersatzkassen haben nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) im Jahr 2022 gut 349 Millionen Euro erwirtschaftet. Bei den Betriebskrankenkassen beläuft sich das Plus auf rund 114 Millionen Euro, bei den Landwirtschaftlichen Krankenkassen sind es 49 Millionen Euro, die Allgemeinen Ortskrankenkassen kommen auf mehr als 23 Millionen Euro Zuwachs und bei der Knappschaft sind es knapp 22 Millionen Euro. Das Defizit bei den Innungskrankenkassen beläuft sich demnach auf mehr als 105 Millionen Euro.
Insgesamt stehen den Einnahmen von 289,3 Milliarden Euro im Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Ausgaben in Höhe von 288,9 Milliarden Euro gegenüber. Laut BMG sind die Leistungsausgaben und Verwaltungskosten um 4,4 Prozent gestiegen. Dabei machten die Leistungsausgaben ein Plus von 4,3 Prozent in der Bilanz des absoluten Zuwachses aus, die Verwaltungskosten 7,2 Prozent. Zu berücksichtigen ist allerdings: Im vergangenen Jahr gab es mehr Versicherte. Deren Anzahl ist nämlich um 0,5 Prozentpunkte gestiegen.
»Überproportional stark gestiegen« sind mit 14,6 Prozent die Ausgaben im Bereich der Schutzimpfungen, bei den Fahrkosten waren es 11 Prozent und bei den Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen knapp 11 Prozent. Das Plus bei den Schutzimpfungen führt das BMG auf die gestiegenen Impfstoff-Ausgaben zurück, insbesondere für die Herpes-Zoster-Impfstoffe. Da der Bund im Jahr 2022 die Corona-Impfstoffe selbst finanzierte, tauchen diese nicht in der Statistik der Kassen auf.
Auch die Ausgaben für Heilmittel sind den Auswertungen des Ministeriums zufolge um 7 Prozent gestiegen. Als Grund dafür nennt das BMG »Vergütungsanpassungen zum Beginn des Jahres« sowie die »hohen unterjährigen Preisabschlüsse des Vorjahres«. Mit einem Plus von 6 Prozent haben sich die Ausgaben für Hilfsmittel im Vergleich zu den Gesamtausgaben laut BMG zuletzt »etwas dynamischer« entwickelt.