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Neurodermitis

Jeder Dritte bekommt Cortison-Salbe

Etwa jedes zehnte Kind unter 15 Jahren und 3,3 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden unter Neurodermitis. Die Techniker Krankenkasse hat nun eine umfassende Auswertung, auch zur Arzneimitteltherapie, vorlegt.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 10.02.2021  16:00 Uhr
Jeder zehnte bekommt Cortison als Tablette

Jeder zehnte bekommt Cortison als Tablette

Spricht der Patient nicht ausreichend auf topische Glucocorticoide oder Calcineurin-Inhibitoren an, sind eine systemische Therapie und gegebenenfalls auch eine UV-Lichttherapie vom Arzt in Erwägung zu ziehen. »Insgesamt wurden 1.263.857 und damit 41,1 Prozent aller Versicherten im Zusammenhang mit der Neurodermitis mit einem systemischen Arzneimittel behandelt«, heißt es in der Langfassung des Neurodermitis-Reports für fachlich Interessierte.

»Die schnellste Wirkung erzielt man mit innerlichem Cortison, was allerdings nur in Notfällen und für kurze Zeit eingesetzt werden sollte«, so Augustin in der Patientenfassung. »Dann spricht es innerhalb weniger Tage deutlich an.« Laut TK-Report bekam etwa jeder zehnte Patient 2019 ein orales Glucocorticoid verordnet. Ebenfalls schnell wirksam ist orales Ciclosporin, dass wie Glucocorticoide nur kurz- bis mittelfristig angewendet werden sollte.

Langzeittherapie mit Antikörper oder JAK-Inhibitor

»Für die Langzeittherapie setzen wir hier zwei moderne Wirkstoffe ein: Dupilumab, eine Spritzenbehandlung, und Baricitinib, ein orales Medikament«, erklärt der Dermatologe. Beide Therapien sind verhältnismäßig teuer. Dem monoklonalen Antikörper Dupilumab (Dupixent®), der 2017 auf den Markt kam, hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in seiner Nutzenbewertung einen therapeutischen und patientenrelevanten Zusatznutzen zugesprochen. Die Krankenkassen haben einen Preis mit dem Hersteller ausgehandelt und müssen die Therapiekosten übernehmen. 

Für den Januskinase-Inhibitor Baricitinib (Olumiant®) steht das Ergebnis der Nutzenbewertung durch den GBA noch aus. Baricitinib kam in Deutschland 2017 für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis auf den Markt, die Zulassungserweiterung für Neurodermitis folgte im Oktober 2020. Mit Upadacitinib steht ein weiterer Vertreter dieser Wirkstoffklasse in den Startlöchern.

Nach den TK-Zahlen bekamen im Jahr 2019 genau 8151 Patienten insgesamt 2.116.818 DDD. Damit wurden 0,6 Prozent der systemisch behandelten Patienten mit dem Antikörper behandelt, von denen jeder im Schnitt 3,78 Verordnungen erhielt. Zum Vergleich: Jeder vierte systemisch behandelte Patient bekam ein orales Glucocorticoid (315.835 Patienten mit 21.291.204 DDD, 1,74 Verordnungen pro Patient). Baricitinib wird hier noch nicht gesondert aufgeführt, vermutlich, weil es 2019 noch keine Zulassung für Neurodermitis hatte.

»Es ist wichtig, dass es gute, neue Medikamente für Betroffene gibt«, so TK-Chef Baas. »Wir sehen aber auch hier, wie in anderen Bereichen, dass die Kosten für die Versichertengemeinschaft geradezu explodieren. Die Jahrestherapiekosten für neue Medikamente liegen mittlerweile im fünfstelligen Bereich und haben sich damit in kurzer Zeit fast verzehnfacht. Hier ist die Politik gefragt, dass wir mit neuen Regelungen zu einer gerechteren Preisfindung für neue Medikamente kommen.« 

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