Jeden einzelnen vor Malaria schützen |
Daniela Hüttemann |
25.04.2019 14:30 Uhr |
Gesundheitshelfer spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Malaria zu erkennen und zu behandeln, so die WHO. / Foto: WHO (Ausschnitt)
Mehr als eine Dekade lang konnte die Tropenerkrankung zurückgedrängt werden, doch dem neuesten Welt-Malaria-Report zufolge stagnieren seit einigen Jahren die Erkrankungszahlen bei mehr als zwei Millionen jährlich. Und auch die Zahl der Todesfälle, die zuletzt 435.000 pro Jahr betrug, konnte nicht weiter gesenkt werden. Mehr als 90 Prozent der Malaria-Erkrankungen treten in Afrika auf. In den zehn am stärksten betroffenen Ländern gab es 2017 sogar schätzungsweise 3,5 Millionen mehr Erkrankungen als im Vorjahr.
»Wir sind noch viel zu weit von unserem Ziel entfernt: eine malariafreie Welt«, so WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus anlässlich des Welt-Malaria-Tags am 25. April. »Alle zwei Minuten stirbt ein Kind an dieser Erkrankung, die man verhindern und behandeln kann.« Das beste Mittel seien Investititionen die allgemeine Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in den betroffenen Ländern. Es müsse sichergestellt werden, dass alle Gemeinden Zugang zu den Services haben, die sie zur Bekämpfung der Malaria benötigen.
Neben der großen Politik stehen dieses Jahr daher Graswurzel-Initiativen im Fokus. Malaria-Helfer sollen geschult, imprägnierte Moskitonetze verteilt, Mückenpopulationen besser kontrolliert und Arzneimittel öfter fachgerecht eingesetzt werden. Auch der Weltapothekerverband FIP unterstützt die WHO-Kampagne. Er ruft Apotheker dazu auf, Patienten über die Prophylaxe und Behandlung von Malaria aufzuklären.
Apothekerin Marjolein Jacob im Einsatz für Apotheker ohne Grenzen in Mosambik. / Foto: AoG
Für Letzteres sorgt derzeit auch die deutsche Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen (AoG) in Mosambik. Durch den Zyklon Idai, der Mitte März auf die ostafrikanische Küste traf, ist die Region verwüstet, und die hygienischen Bedingungen sind schwierig. Im ganzen Land besteht ganzjährig ein hohes Malaria-Risiko. Die meisten Infektionen werden durch den besonders gefährlichen Erreger Plasmodium falciparum ausgelöst.
Gleich zu Beginn ihres Einsatzes hatte die Hilfsorganisation dringend benötigte Malaria-Medikamente aus dem benachbarten Tansania organisiert. »Wir achten immer darauf, dass wir lokal und schnell Medikamente bekommen«, betont AoG-Pressesprecherin Kira Morandin gegenüber der Pharmazeutischen Zeitung. »Wir haben evaluiert, was am dringendsten vor Ort benötigt wird, und das sind definitiv auch Malaria-Medikamente.« Die Einsatzkräfte haben zudem Malaria-Schnelltests zur Diagnose dabei und führen diese auch selbst durch. »Wenn sie positiv sind, dann versorgen wir die Patienten entsprechend«, so Morandin. In einem der Camps, das AoG pharmazeutisch versorgt, seien derzeit bis zu 50 Prozent der Hilfesuchenden an Malaria erkrankt. »Besonders Kinder und Schwache sind betroffen«, so die Organisation.
Da die Naturkatastrophe bereits wieder aus den Medien verschwunden ist, sinkt die Spendenbereitschaft. AoG und die anderen verbliebenen Hilfsorganisationen vor Ort sind jedoch weiterhin auf Spendengelder angewiesen. AoG sendet am Samstag sein drittes Einsatzkräfteteam nach Mosambik, bestehend aus dem Apotheker Frank Jacobs und der österreichischen Apothekerin Johanna Bénó.
Apotheker ohne Grenzen e.V.
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