AoG stellt Einsatzteam für die Türkei zusammen |
Immer noch suchen die Rettungstrupps nach Überlebenden der schweren Erdbeben im Süden der Türkei und im Nordwesten Syriens (hier ein tagesaktuelles Bild aus Gaziantep in der Türkei). / Foto: IMAGO/ZUMA Wire
In den frühen Morgenstunden des 6. Februars 2023 wurden große Teile der Türkei und Syriens von schweren Erdbeben erschüttert. Die Zahl der Todesopfer ist auf mittlerweile mehr als 11.000 gestiegen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sprach von rund 23 Millionen Betroffenen in der Region.
»Es geht jetzt darum, keine Zeit zu verlieren. Die Menschen in den Erdbebengebieten brauchen sofort Hilfe«, schreibt die deutsche Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen und bittet um Geldspenden für gezielte pharmazeutische Nothilfe. »Erfahrungsgemäß sind gerade in der frühen Phase eines Erdbebens das Leben und die Gesundheit der betroffenen Menschen besonders bedroht durch akute Verletzungen, Unterkühlung und Erschöpfung«, so AoG-Geschäftsführerin Eliette Fischbach. AoG hat bereits Erfahrungen mit Nothilfe-Einsätzen in Erdbeben-Gebieten, zum Beispiel in Haiti.
AoG habe bereits auf solche Katastrophen professionell abgestimmte Erste-Hilfe-Medikamenten-Pakete fertig gepackt. Zudem steht bereits ein Team erfahrener Einsatzkräfte bereit. Es hätten sich viele Freiwillige gemeldet, geschickt würden aber nur solche Apothekerinnen, Apotheker und PTA, die bereits beide AoG-Einsatzkräfteschulungen erfolgreich absolviert hätten und über genügend Erfahrung verfügten. Das erste Team macht sich am Samstag auf den Weg, weitere Teams sollen folgen.
AoG wird in der Türkei mit der auf Katastrophenhilfe spezialisierten Hilfsorganisation NAVIS zusammenarbeiten. Die beiden Hilfsorganisationen haben bereits öfter gemeinsam Nothilfe geleistet. Die Teams von NAVIS sind spezialisiert in den Bereichen Trinkwasseraufbereitung und medizinische Soforthilfe. AoG wird die pharmazeutische Versorgung übernehmen, wie die Arzneimittel-Koordination und -Abgabe.
AoG kauft mit Spendengeldern auch bedarfsgerecht genau die Medikamente ein, die derzeit im Erdbebengebiet benötigt werden und die auch in der internationalen Nothilfe und der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Ärzten vor Ort sofort angewendet werden können. Daher bittet die Hilfsorganisation explizit darum, keine Arzneimittel zu spenden. Warum solche wahllosen Arzneimittelspenden nicht hilfreich sind, ist hier erklärt.
Internationale Hilfe läuft bereits. Die Bundeswehr schickt am Donnerstag 50 Tonnen Hilfsgüter in die Region. Das Medikamentenhilfswerk Action Medeor hat bereits eine Hilfslieferung auf den Weg gebracht. Apotheker Helfen unterstützt seine Partner vor Ort mit Sofortmaßnahmen. Ärzte ohne Grenzen sieht einen »überwältigenden Bedarf« und hat ebenfalls ein Team mobilisiert und unterstützt unter anderem 23 Gesundheitseinrichtungen in den Gouvernements Idlib und Aleppo im Nordwesten Syriens mit medizinischen Notfallsets und Personal.
Apotheker ohne Grenzen e.V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
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Online spenden: www.apotheker-ohne-grenzen.de/jetzt-spenden