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Ingwer oder Ginkgo

Interaktion mit ASS bewerten

Ingwer und Ginkgo können die Blutungsneigung verstärken. Deshalb löst die Abgabe entsprechender Präparate an Patienten, die niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ASS) einnehmen, Interaktionsmeldungen aus. Wie sind diese zu bewerten?
AutorKontaktLisa Goltz
AutorKontaktJane Schröder
Datum 21.04.2022  07:00 Uhr
Interaktion mit ASS bewerten

Die Meldung zur Wechselwirkung zwischen Ingwer und ASS 100 beruht auf dem pharmakologischen Prinzip, dass Ingwer (Zingiber officinale) in vitro das Enzym Thromboxan-Synthetase hemmt und damit die Thrombozytenaggregation verringern könnte. Dies könnte theoretisch bei der Einnahme von Phytopharmaka mit Ingwerextrakt, beim Genuss von Ingwertee oder auch beim Verzehr von frischem Ingwer relevant sein. In der medizinischen Literatur sind jedoch keine Fallberichte zu tatsächlich aufgetretenen klinisch relevanten Blutungen unter dieser Kombination bekannt.

Dagegen existieren einzelne Berichte zur Erhöhung der Blutungsneigung bei gemeinsamer Einnahme von Ingwer und Vitamin-K-Antagonisten. Die Blutungen waren jedoch nicht schwerwiegend. Aus den Berichten geht nicht hervor, in welchem Ausmaß die Einnahme von Ingwer erfolgte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Blutungsereignissen kommt, wenn ein Patient unter ASS 100 regelmäßig Ingwer verzehrt, erscheint damit sehr gering. Auch die gleichzeitige Einnahme von Ingwerpräparaten und ASS 100 ist in der Regel klinisch vertretbar. Bei Symptomen, die auf eine verstärkte Blutverdünnung schließen lassen, zum Beispiel Hämatome oder Schleimhautblutungen, oder wenn operative Eingriffe anstehen, kann die Einnahme von Ingwer vorsichtshalber pausiert werden.

Bei Ginkgo Arztrücksprache

Das im Blätterextrakt von Ginkgo biloba enthaltene Ginkgolid B ist in vitro ein potenter Inhibitor des plättchenaktivierenden Faktors. In vivo konnte jedoch bislang kein Effekt auf die Thrombozytenfunktion festgestellt werden.

Da es mehrere Fallberichte über klinisch relevante Blutungen unter Kombination von Ginkgopräparaten und Plättchenaggregationshemmern gibt, wird diese Interaktion von verschiedenen Interaktionsdatenbanken als schwerwiegend eingestuft. Zwar reicht die Datenlage nicht aus, um generell von einer Kombination abzuraten, es sollte jedoch individuell mit dem Patienten abgewogen werden, ob der zu erwartende Nutzen der Ginkgoeinnahme das individuelle Blutungsrisiko überwiegt. Aus diesem Grund sollten ASS 100 und Ginkgopräparate nur nach Arztrücksprache miteinander kombiniert werden.

Arzneimittel mit quantifiziertem Ginkgo-biloba-Extrakt sind in den Stärken 40 mg, 80 mg und 120 mg für folgende Indikationen zugelassen: demenzielles Syndrom (symptomatische Behandlung von hirnorganisch bedingten geistigen Leistungseinbußen im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes), Verlängerung der schmerzfreien Gehstrecke bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (Stadium II nach FONTAINE), Schwindel infolge von Durchblutungsstörungen oder altersbedingten Rückbildungsvorgängen (Vertigo vaskulärer und involutiver Genese), adjuvante Behandlung des Tinnitus. In der Dosierung 240 mg gilt folgende Indikation: Verbesserung einer altersbedingten kognitiven Beeinträchtigung und der Lebensqualität bei leichter Demenz.

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