Wirtschaft & Handel
Roche kurbelt 1996 Umsatz um 11
Prozent an
Hoffmann La-Roche, Basel, hat
1996 den Umsatz auf 15,961 (14,426) Milliarden Franken
oder 11 Prozent ausgeweitet. In lokalen Währungen
bedeutet dies eine Steigerung von 8 Prozent. Das
Unternehmen rechnet mit einer weiteren Steigerung des
Konzerngewinns. Erklärt wird dies mit der gesteigerten
Auslastung der Kapazitäten und einer
Effizienzverbesserung, was sich in einem Zuwachs beim
operativen Ergebnis niedergeschlagen habe. Hinzu sei ein
"erneut gutes Ergebnis" im nicht-operativen
Bereich gekommen.
Die Division Pharma erzielte in den wichtigsten
Absatzregionen, Nordamerika und Europa, aber auch in
anderen großen Märkten wie Brasilien, Mexiko und
Australien, wiederum nachhaltige, mengenbedingte
Verkaufszunahmen. Der durch behördlich angeordnete
Preisreduktionen verursachte Umsatzrückgang in Japan
konnte dank eines guten Mengenwachstums zu einem großen
Teil ausgeglichen werden. Die wichtigsten Umsatzträger
Rocephin, Dormiceum/Versed, Roaccutan, Rivotril/Klonopin
und Neupogen erreichten erneut eine deutliche Zunahme der
verkauften Mengen.
Hohe Zuwächse bei wichtigen Präparaten
Weitere wichtige Produkte wie Roferon-A, Ticlid,
Cymevene/Cytovene, Rocaltrol, Aurorix, Hivek und
Pulmozyme erzielten zweistellige Wachstumsraten. Mit der
Einführung von Invirase hat Roche in der AIDS-Therapie
neue Wege eröffnet. Dank der breiten Anwendungsbasis in
der Kombinationsbehandlung wurden bereits in den ersten
zwölf Monaten hohe Umsätze erzielt. CellCept habe als
neues Präparat in der Transplantationsmedizin in den USA
und in Europa rasch eine starke Position erreicht.
Der Bereich Roche Consumer Health verzeichnete im Markt
der rezeptfreien Medikamente eine weiterhin gute
Entwicklung. Bei den Marken Redoxon, Supradyn und
Bepanthen hat die Nachfrage kontinuierlich zugenommen. In
den USA war ein Anstieg der Marktanteile von Aleve sowie
eine gute Aufnahme der Neueinführung Femstat-3 zu
verzeichnen. Das Joint-venture von Roche mit Bayer in den
USA zum gemeinsamen Vertrieb von OTC-Produkten hat seine
Tätigkeit planmäßig aufgenommen.
Die Division Vitamine und Feinchemikalien hat ihre
führende Position im Markt gehalten und teilweise sogar
ausgebaut. Durch die weitere nachhaltige Verbesserung der
Kostenstruktur konnte dem anhaltenden Preisdruck begegnet
werden. Insbesondere bei den wasserlöslichen Vitaminen
trug dies zum Verkaufszuwachs bei. In Nord- und
Lateinamerika konnten beachtliche Verkaufssteigerungen
erzielt werden, während der Umsatz im Fernen Osten
hinter den Erwartungen zurückblieb.
Geschäftsbereiche erweitert
Mit der Übernahme des Geschäfts mit
Sonnenschutzfiltern und Emulgatoren von Givaudan-Roure
wurde die Division um den Geschäftsbereich Cosmetics
erweitert. Durch ein Abkommen mit Novo Nordisk zur
Vermarktung von Enzymen in Nordamerika wurde die Position
der Division im Geschäft mit Futtermittelzusatzstoffen
weiter verstärkt. In China hat die Division ihre
Strategie der lokalen Marktentwicklung fortgesetzt;
zusätzlich zu den bestehenden Joint-ventures für die
Vitamine A und E ist Roche eine Kooperation für die
Produktion und den Vertrieb von Vitamin B eingegangen. In
der Nordwestschweiz wurde ein Vitamin Tech Center zur
Entwicklung neuer, kosteneffizienter
Herstellungsverfahren eröffnet. In einem von
stagnierender Nachfrage und Preisdruck geprägten
Marktumfeld erzielte die Division Diagnostika gute
Wachstumsraten und gewann deutlich Marktanteile hinzu.
Insbesondere der neueingeführte Amplicor HIV-1-Monitor
wurde vom Markt aufgenommen. Lobas Amplicor, das erste
automatische PCR-System, stieß auf hohes Interesse. Im
Dezember wurde in den USA der Amplicor MTB Test für den
Nachweis von Tuberkulose von der FDA zugelassen.
Artikel von der PZ-Redaktion
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